Wieder "Poser"-Kontrollen in Mannheim - Zahlreiche Autofahrer erwischt
Nach mehreren Beschwerden führte die Polizei am Montagabend wieder Poser-Kontrollen durch. Mehrere Fahrer erhielten Verwarnungen und Geldstrafen, einige Autos wurden eingezogen.

Symbolfoto: dpa
Mannheim. (pol/rl) Nachdem am vergangenen Wochenende erstmals im Oktober wieder mehrere Beschwerden bei der Verkehrspolizei Mannheim eingingen, gab es am Montag vor Allerheiligen kurzfristig einen "Poser-Einsatz". Die Verkehrsüberwachung erwischte dabei erneut zahlreiche Autofahrer, die durch ihr Fahrverhalten unnötigen Lärm verursacht hatten.
Gegen 17.50 Uhr waren zwei junge Männer im Alter 30 und 24 Jahren auf dem Friedrichsring aufgefallen. Sie beschleunigten ihre Autos - einen Audi A 8 und einen Mercedes CLS 500 - von Ampel zu Ampel und gefährdeten daeinen 21-jährigen Maserati-Fahrer, der vor einem Restaurant gerade ausparken wollte. Der junge Heidelberger soll ebenfalls zu Poser-Szene gehören und hatte seinen Wagen zuvor verbotswidrig geparkt. Der Audi- und der Mercedes-Fahrer erhalten wegen grob verkehrswidrigen und rücksichtslosen Verhaltens eine Anzeige.
Bereits um 19.30 Uhr zog die Polizei einen Jeep Grand Cherokee mit RP-Zulassung aus dem Verkehr. Das Auto hatte eine nicht zugelassene Schalldämpferanlage und wurde sichergestellt. Kurze zuvor war ein Audi A4 mit MA-Kennzeichen aufgefallen. Er war mit einer viel zu lauten Soundanlage ausgestattet. Der 25-jährige Besitzer gab an, die Anlage so bei Audi gekauft zu haben.
Einen 26-jähriger Jaguar-Pilot fiel etwa gegen 22 Uhr auf, weil er mehrmals unnötig Gas gab, stark beschleunigte und wieder bremste sowie schnelle Spurwechsel vollzog. Er wurde dabei von einem Zivilfahrzeug der Polizei durch die Kunststraße über den Innenstadtring bis zum Alten Messplatz "verfolgt" und gefilmt. Der Fahrer erhielt eine Geldstrafe.
Laut Polizei ist der Jaguar-Fahrer ein Wiederholungstäter. Er hatte bereits wegen ständigen Poserverhaltens eine Geldstrafe von 1000 Euro erhalten. Der aktuelle Vorfall dürfte ein erneutes Zwangsgeld nach sich ziehen. Der Vorfall wurde wieder der Führerscheinstelle gemeldet, die nun prüft, ob der Mann geeignet ist, Kraftfahrzeuge zu fahren.
Auch interessant
Kurz nach 23 Uhr fiel der Polizei ein Audi S 5 mit Ludwigshafener Kennzeichen durch übermäßigen Lärm auf: Das Auto des 21-Jährigen war mit einem nicht zugelassenen Sportauspuff unterwegs und wurde aus dem Verkehr gezogen und auf einem Polizeiareal abgestellt.
Seit Ende der Intensivmaßnahmen zum 30. September gab es insbesondere an den Wochenenden vereinzelte Bürgermitteilungen. In drei Fällen wurde die "Poser" von der Polizei angeschrieben und weitere Konsequenzen angedroht, falls sie ihr Verhalten nicht ändern würden. "Das Poser-Phänomen ist zwar eingedämmt, aber nicht beseitigt", so die Einschätzung von Polizeidirektor Dieter Schäfer. Die Verkehrspolizei will auch in Zukunft weitere Sondereinsätze durchführen.



