Megabau für Feuerwehr nimmt Gestalt an
Stadt feierte gestern Richtfest für neue Hauptfeuerwache - Der über 40 Millionen Euro teure Neubau auf dem Almenhof ist eine der größten städtischen Investitionen

Der fertige Rohbau der neuen Wache wurde gestern mit dem Richtfest gefeiert. Im Januar 2017 soll sie in Betrieb gehen. Foto: Gerold
Von Jan Millenet
Fast genau ein Jahr ist es her, als der Bau der neuen Mannheimer Hauptfeuerwache mit dem Spatenstich offiziell eingeläutet wurde. Nun ist der Rohbau der neuen Wache fertig, was mit dem traditionellen Richtfest am Mittwoch gefeiert wurde. Der über 40 Millionen Euro teure Neubau auf dem Almenhof ist eine der größten städtischen Investitionen und ersetzt in Zukunft die bisherige Feuerwache Mitte, die sich auf dem Gelände des Glücksteinquartiers im Lindenhof befindet.
Im Januar 2017 soll die 19 700 Quadratmeter große Wache fertig sein, in Betrieb genommen und bezogen werden. Bereits jetzt lassen die Mauern erahnen, welche Ausmaße das Unternehmen hat. "Das ist ein gewaltiges Werk", sagte Oberbürgermeister Peter Kurz beim Richtfes - es sei das "Global Headquarter" der Mannheimer Feuerwehr.
Kurz erinnerte noch einmal an den ehrgeizigen Zeit- und Kostenplan, der hinter der neuen Hauptfeuerwache steckt. Auch zeigte er sich immer noch überzeugt, dass das ehemalige Gelände der Firma Vögele der optimale Platz für die neue Feuerwache sei. Dieser heißt nun Gert-Magnus-Platz 1, zu Ehren des einstigen Leiters der Mannheimer Feuerwache (1945 bis 1971), dessen Wirken und Innovationen im Feuerwehrbereich über die Grenzen der Quadratestadt hinaus, gar weltweit zu spüren seien.
Mit dem Einsatzleitdienst, dem Löschzug 1 der Berufsfeuerwehr, der Tauchstaffel, dem Bootsdienst und den Freiwilligen Feuerwehren Innenstadt und Neckarau dürfte die Hauptfeuerwache in Zukunft ein Dreh- und Angelpunkt des Brandschutzes sein. Kurz nannte es einen "sicherheitstechnischen Meilenstein" für Mannheim. Daneben kommt im Neubau auch die Verkehrsleitzentrale der Stadt unter, die sich bislang im Collini Center befindet. Sie kümmert sich unter anderem um die Entstörung und Wartung der Ampeln und der Parkleitsysteme der Stadt.
Auch interessant
Und Kurz erneuerte seine Haltung: "Wir könnten hier auch die Leitstelle für die ganze Region unterbringen", was seiner Meinung nach der richtige Weg sei. Das Raumvolumen wäre vorhanden. "Mit etwa 1,8 Millionen Euro mehr wären wir dazu fähig", sagte Kurz, der nach wie vor im Zankapfel Leitstelle den Standort Mannheim favorisiert. Zur Erinnerung: Ein Gutachten, das prüfen sollte, welcher Standort für eine Integrierte Rettungsleitstelle für Mannheim, Heidelberg und den Rhein-Neckar-Kreis am geeignetsten sei, hatte sich bereits 2014 für Heidelberg ausgesprochen.
Das Innenleben der Wache gleicht einer kleinen Stadt: Es gibt eigene Sportmöglichkeiten, unter anderem eine Sporthalle, die auch bei Großeinsätzen für die Unterbringung von Einsatzkräften genutzt werden kann. Ein Übungshof und ein Übungsturm erlauben das Trainieren verschiedener Einsatzszenarien. Ferner kommen in der Hauptfeuerwache Büro- und Ruheräume sowie Küchen- und Lagerräume unter. "Moderne Feuerwehren sind multifunktionale Strukturen. Hier passiert viel, und es wird viel benötigt", erklärte Architekt Hans Heynig. Und so sei auch in Sachen "Wartung" und "Logistik" im Neubau alles effizienter und moderner. Kurz betonte zudem einige ökologische Besonderheiten. So sammelt etwa eine Zisterne Regenwasser, das zum Waschen der Einsatzwagen verwendet werden kann. Außerdem ist ein Großteil der Dächer begrünt.
Ein Novum bei der Feuerwehr ist ein zentraler Servicepoint: Fahrzeuge, die vom Einsatz zurückkehren, können in der rund 25 Meter lange Durchfahrtshalle sowohl gereinigt als auch neu bestückt werden. Und sollte es zu Krisenzeiten kommen, verfügt die neue Hauptfeuerwache über eine Notstromversorgung, die den Wachbetrieb für mindestens fünf Tage sicherstellt. "Ich bin mir sicher, dass der Bau in Feuerwehrkreisen für Aufsehen sorgt", sagte Kurz zum Abschluss.



