Die Feuerwehr kann bald umziehen

Das ehemalige Vögele-Gelände wird für die Feuerwache Mitte vorbereitet, bis 2016 soll die Leitstelle ihr neues Domizil bekommen.

02.08.2013 UPDATE: 02.08.2013 06:00 Uhr 1 Minute, 42 Sekunden
In Mannheim gibt es drei Feuerwachen für die Berufsfeuerwehr, strategisch verteilt auf das Stadtgebiet, um bei Bränden rasch vor Ort zu sein. Die Feuerwache Mitte im Stadtteil Lindenhof ist die Hauptwache. Hier sind auch die Leitstelle und das Atemschutzzentrum untergebracht. Diese Wache muss nun weichen, weil sie die Fortentwicklung des neuen Stadtquartiers Glückstein blockiert. Sie zieht ein paar Straßen weiter auf das ehemalige Vögele-Gelände am Neckarauer Übergang. Die beiden weiteren Stützpunkte sind die Feuerwache Nord in Mannheim-Käfertal und die Feuerwache Süd in Mannheim-Rheinau. Dann gibt es noch die Alte Hauptfeuerwache an der Kurpfalzbrücke, wo bis 1981 die Feuerwache-Mitte ihr Domizil hatte. Dieses 1910 errichtete historische Gebäude ist heute ein Kulturzentrum. Unter anderem ist im Turm der Feuerwache die Spielstätte des Jugendtheaters 'Schnawwl', eine Sparte des Mannheimer Nationaltheaters, zu Hause.
Von Jan Millenet

Noch bestimmen schwere Abrissgeräte das Bild auf dem ehemaligen Vögele-Werksgelände im Mannheimer Stadtteil Neckarau. Doch bereits 2016 sollen bei Notfällen von hier die Feuerwehrautos ausrücken. Denn bis dahin bekommt das zwei Hektar große Gebiet mit der Feuerwache Mitte einen neuen Mieter.

Derzeit befindet sich die Feuerwache Mitte noch im benachbarten Stadtteil Lindenhof, der mit mächtigem Tempo für das Glückstein-Quartier erschlossen und vorbereitet wird. Und genau deswegen müssen die Brandbekämpfer weichen. "Der Umzug der Feuerwehr ist für die Stadtentwicklung notwendig", so Erster Bürgermeister Christian Specht, der sich gestern zusammen mit Baudezernent Lothar Quast über die Situation vor Ort informierte. Eigentlich ist die Feuerwache an ihrem jetzigen Standort auf dem Lindenhof, ganz in der Nähe zum Hauptbahnhof, geradezu ideal positioniert. "Doch sie steht der Gesamtentwicklung im Weg," so Specht.

Die Stadt musste eine Lösung finden und konnte zum Glück einen Teil des Vögele-Geländes erwerben. Dennoch: "Es ist keine einfache Erschließung", betonte Feuerwehrdezernent Specht mit Blick auf die viel befahrene, angrenzende Neckarauer Straße und die Bahnlinie, die das Gelände bogenförmig eingrenzt. Daher sollen laut Specht mehrere Zu- und Abfahrtswege für die Einsatzfahrzeuge entstehen, um eventuelle Stausituationen umgehen zu können. Denn bei den Einsätzen darf es keine Verzögerungen geben. Außerdem soll die neue Feuerwache nicht nur funktional, sondern auch optisch in das Quartier passen. Eine Ausschreibung soll dafür sorgen, dass der richtige Bauherr gefunden wird.

In den 1980er Jahren gab es Specht zufolge bereits Überlegungen, die Mannheimer Feuerwachen Mitte und Süd auf einen Standort zusammenzulegen: von einem Drei-Wachen- zu einem Zwei-Wachen-Konzept. Allerdings hätten dadurch bestimmte Teile der Quadratestadt kaum mehr versorgt werden können. Ferner zwingt der neueste Brandschutz-Bedarfsplan die Stadt, das Drei-Wachen-Konzept beizubehalten - die Feuerwache Mitte muss damit in der Nähe ihres derzeitigen Standorts bleiben, um die Bevölkerung schützen zu können.

"Eigentlich dauert die Planung einer solchen Hauptfeuerwache rund zehn Jahre. Wir versuchen, das schneller zu machen", zeigte sich Specht zuversichtlich, den Bau bis Ende Mai 2016 vollendet zu haben. Das neue Gebäude soll sich dabei an den Bedürfnissen der Berufsfeuerwehr orientieren: eine moderne Leitstelle, Büroflächen, Aufenthalts- und Schlafräume, Sportmöglichkeiten und Instandhaltungswerkstätten. Zudem soll die Freiwillige Feuerwehr Innenstadt, die ebenfalls ein neues Zuhause benötigt, auf dem Gelände integriert werden.

Der Zeitplan ist, wie Specht ansprach, ambitioniert. Der jetzige Standort auf dem Lindenhof muss im Frühjahr 2016 geräumt werden. Und damit das klappt, solle alles aus einer Hand kommen, meinte Baubürgermeister Quast. Auf dem Wunschzettel steht ein Partner, der alle Planungs- und Ingenieurleistungen übernehmen soll. Ein Verhandlungsverfahren läuft bereits, so Quast. Der Baubeginn ist immerhin für den Herbst 2014 geplant. Jetzt müssen sich erst einmal die Bagger ranhalten.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.