Für die Feuerwache Mitte wird es eng
Mannheim. Bis Frühjahr nächsten Jahres muss Platz geschaffen werden für die Bilfinger-Zentrale.

Mannheim. Bei der Verlegung der Feuerwache Mitte drängt die Zeit. Auf ihrem jetzigen Gelände im Stadtteil Lindenhof will das Unternehmen Bilfinger seine neue Konzernzentrale bauen, das gesamte Areal wird für die Entwicklung des Glückstein-Quartiers überplant. Die neue Hauptfeuerwache, die ihren Platz auf einem Teil des ehemaligen Vögele-Geländes in Neckarau finden soll, muss samt der notwendigen Verkehrsanbindung aber erst noch gebaut werden. Gerät der ehrgeizige Zeitplan aus den Fugen, drohen der Stadt Mehrkosten in Millionenhöhe für eine Zwischenlösung mit dem Bau einer "provisorischen" Feuerwache.
Bis Frühjahr 2016 müssen große Teile des heutigen Areals der Feuerwache Mitte an den Mannheimer Baudienstleister Bilfinger übergeben werden, der momentan in der Augustaanlage seinen Sitz hat. Grundstücke in diesem Bereich wurden bereits an das Unternehmen verkauft, das hier Anfang des Jahres 2018 den Neubau seiner Firmenzentrale eröffnen will. Vor allem dieses Datum sorgt für erheblichen Zeitdruck. Parallel zum Baustart der neuen Konzernzentrale ab Frühjahr 2016 soll auf dem Gelände auch der Abriss der angrenzenden Feuerwache beginnen.
"Bis April 2017 muss der Abbruch der Fahrzeughalle, spätestens Januar 2018 auch der Abbruch der Leitstelle erfolgt sein", informiert Ottmar Schmitt, städtischer Leiter des Projekts Glückstein-Quartier, über die ausgetüftelte Planung. Damit zuvor der Umzug der Feuerwehr über die Bühne gehen kann, muss der Neubau der Fahrzeughalle auf dem ehemaligen Vögele-Gelände im Jahr 2016 stehen. Die Stadt hat den 4,8 Hektar großen südlichen Flächenteil für rund elf Millionen Euro gekauft.
Für die neue Feuerwache, die neben einer Fahrzeughalle auch Räume für Wachdienst, Verwaltung, Leitstelle, Werkstätten und Freiwillige Feuerwehr umfasst, wird in einer ersten groben Schätzung mit Kosten von 35 Millionen Euro gerechnet. Um das schnelle Ausrücken der Wehren zu garantieren, ist auch der Bau neuer Verkehrsanbindungen nötig. So soll am Rand des Vögele-Geländes entlang der Bahnlinie eine neue Umgehungsstraße zur Südtangente in Richtung Ludwigshafen/Innenstadt entstehen. Zur Ausfahrt in Richtung Süden soll eine neue Querung der Stadtbahngleise in der Neckarauer Straße geschaffen werden.
"Spätestens Juni 2014 soll für das ehemalige Vögele-Gelände der neue Bebauungsplan in Kraft treten, gleich danach die Baugenehmigung und der Baubeginn für die neue Feuerwache folgen", teilt ein Sprecher der Stadt mit. Bis dahin müsse auch das Gelände vorbereitet und der Boden auf alte Weltkriegsbomben untersucht sein. Die Straßenerschließung soll parallel zum Bau der Feuerwache vorangetrieben werden.
Kommt dieser ehrgeizige Zeitplan in Verzug, droht eine teure Zwischenlösung. Für den Aufbau einer dann notwendigen "provisorischen" Feuerwache liegen grobe Schätzungen der Stadt bei 3,5 Millionen Euro. Viel Geld. Weitere zehn Millionen Euro wird die Stadt auch die Grundsanierung der 1975 errichteten Feuerwache Nord in Käfertal kosten. Die Beseitigung der zahlreichen Bauschäden im Innen- und Außenbereich lässt sich nicht länger aufschieben.



