Eindruck von der Eröffnung der Mannheimer Planken. Foto: Endres
Von Volker Endres
Mannheim. Circa 300.000 Besucher haben in der Mannheimer Innenstadt am vergangenen Wochenende die Eröffnung der frisch sanierten Planken mit einem Einkaufs- und Musikfest in der gesamten Innenstadt gefeiert. "Es lief hervorragend", bilanzierte Lutz Pauels, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Mannheim-City aus Sicht des Handels. "An solchen Sonderaktionen sieht man, dass der stationäre Handel lebt. Das sollten wir viel häufiger machen", betonte Achim Ihrig von der Geschäftsführung des Quartiers Q6 Q7 hoch erfreut.
Damit meinte er nicht einmal den verkaufsoffenen Sonntag an sich, der am Sonntag bei strahlendem Wetter die Menschen in die Mannheimer Innenstadt gelockt hatte, sondern beiden Veranstaltungstage, deren Erfolg sich schon beim offiziellen Festakt am Samstag abgezeichnet hatte. "So voll waren die Planken samstags um 11 Uhr wohl noch nie", erklärte Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD).
Er hoffte, dass die Einkaufsmeile mit ihrer Schaufensterfront von 5000 Metern und rund 220.000 Quadratmetern Verkaufsfläche auch in den kommenden Tagen, Wochen und Jahren von Kunden und Besuchern gut angenommen wird. Immerhin beliefen sich die Kosten für die Sanierung der Straßenbahnschienen, die neue Pflasterung und die neue, großzügigere Möblierung der Fußgängerzone, vor der Schlussabrechnung, auf rund 30 Millionen Euro.
Doch nicht bei allen kam der Umbau gut an. Anwohnerin Ulrike Ginkel zeigte sich unzufrieden: "Ich bin froh, dass die Bauarbeiten nach zwei Jahren endlich abgeschlossen sind, aber das Resultat gefällt mir nicht." Sie befürchtet eine stärkere Verschmutzung der Fußgängerzone, die auf dem neuen, hellen Straßenpflaster noch sichtbarer werde. "Außerdem wurden die vorhandenen Bäume durch die Bauarbeiten beschädigt." Es war eine von wenigen kritischen Stimmen in der großen Schar von Besuchern und Festtagsrednern zur Wiedereröffnung.
"Es war ein zweigeteiltes Fest", urteilte Sabeth Sedlatschek vom VDP (Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter) Pfalz. "Am Samstag waren wohl die meisten Menschen zum Einkaufen in der Innenstadt. Am Sonntag ging es mehr um das Genießen." Die VDP-Winzer waren nicht nur an beiden Tagen, sondern die ganze Woche in Mannheim zu Gast. Die Resonanz bei Winzern, Gastronomie und vor allem den Gästen sei hervorragend gewesen, berichtete Sedlatschek.
Im strahlenden Sonnenschein auf dem Paradeplatz kamen am Wochenende vor allem die frischen Sommerweine aus der Pfalz gut an. "Samstag hatten wir noch Reserven, aber heute könnte es knapp werden", erklärte sie gestern am frühen Nachmittag lachend. Gut, dass die Weingüter aus der Pfalz kurze Lieferwege in die Mannheimer Innenstadt haben.
Ganz anders als die Lieferanten des Französischen Markts, der auf den Kapuzinerplanken die Besucher anzog. Händler Hanspeter Weiß fasste den Andrang an beiden Tagen mit einem Wort zusammen: "Brutal". Aber nicht nur Käse und Crémant mundeten - auch die angenehmen ruhig swingenden Klänge der Jazz-Combo der Garde Republicaine, Paris schmiegten sich angenehm ins Gesamtbild des Musik-, Einkaufs- und Genussfestes. An beiden Tagen mussten aus Sicherheitsgründen die Straßenbahnlinien aus den Planken genommen werden. Es verkehrte lediglich die knallrote Kultur-Tram zwischen Wasserturm und Paradeplatz.
"Der Aufwand hat sich gelohnt", lautete die Bilanz von Lutz Pauels. Und das bezog er nicht nur den Aufwand der Rundum-Erneuerung, die den Planken ein frisches, breites, freundliches Gesicht gegeben habe. Die Organisation des Musikprogramms auf den fünf Bühnen und die Werbung in der gesamten Region hätten einige Kräfte der Werbegemeinschaft gebunden. "Hinzu kommen noch die Sonderaktionen in einigen Häusern."
Ort des Geschehens
Bei Engelhorn und dem Sporthaus ebenso, wie bei Appelrath & Cüpper, wo zur Feier der Tage die Schmuckterrasse geöffnet war - mit bestem Blick auf den Trubel und natürlich die frisch sanierten Planken. "Es sind Tage der Freude und der Erleichterung", sagte Lutz Pauels deshalb und unterstrich: "Wir und der Handel werden weiter alles dafür tun, dass Mannheim das Handelszentrum der Metropolregion Rhein-Neckar bleibt."