Kretschmann dämpft Hoffnung auf Klinik-Fusion
Der Ministerpräsident hält den Zusammenschluss derzeit für nicht bezahlbar.

Mannheim/Heidelberg. (alb) Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hält eine Fusion der Universitätsklinika Mannheim und Heidelberg "im Moment" nicht für bezahlbar. Im Interview mit dem "Mannheimer Morgen" verwies er auf die jährlich hohen Defizite des Hauses in der Quadratestadt. Nach dem Wunsch der Landesregierung sollen die Kliniken einen Verbund bilden, näher zusammenrücken, aber zunächst eigenständig bleiben. Die Mannheimer CDU warf Kretschmann vor, "im negativen Sinne" für Klarheit gesorgt zu haben.
Die Christdemokraten interpretieren die Aussagen des Regierungschefs so, dass eine Fusion mehr Risiken als Chancen berge "und nur ein Kostenfaktor" ist. Getreu dem Motto: Die Stadt wolle ihr Klinikum lediglich an das Land loswerden. Im Gegensatz zu allen anderen Unikliniken im Land, wird das Haus in Mannheim von der Stadt getragen. Stuttgart übernimmt nur die Kosten für Lehre und Forschung. Eine Fusion müsse finanziell gut durchdacht sein, sagte CDU-Gemeinderatsfraktionschef Claudius Kranz.
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Man dürfe aber in der Bewertung den positiven Effekt für den Medizin- und Forschungsstandort Baden-Württemberg, der dann in der internationalen Liga mitspiele, nicht so völlig außer Acht lassen wie Kretschmann dies tue. Mit den Chancen einer Fusion argumentieren immer wieder auch Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz oder der Heidelberger Unirektor Bernhard Eitel.




