Fastnachtsumzüge in der Region

Das ist die Faschings-Bilanz der Polizei (Update, plus Fotogalerien)

Alles verlief ruhiger als in den Vorjahren - "Hitlergruß" in Eberbach erntet Anzeige

06.03.2019 UPDATE: 06.03.2019 09:46 Uhr 1 Minute, 47 Sekunden
Wie hier in Nußloch blieb es bei den Umzügen in der Region ruhig. Foto: Alex

Rhein-Neckar. (pol/mare) Zunächst die gute Nachricht: Die Polizei musste am Faschingsdienstag nicht närrisch werden. Denn wie die Beamten mitteilen, verliefen die Umzüge in der ganzen Region ruhiger aus als in den Vorjahren. Die Bilanz.

Bis 17 Uhr war am lustigen Dienstag alles vorbei. Die Umzüge beendet. Die Straßen frei und gereinigt. Nennenswerte Eingriffe in den Verkehr gab es laut Polizei nirgends.

Ruhig verliefen die Umzüge in Nußloch, St. Leon-Rot und Rettigheim. In Weinheim wurde ein 29-jähriger Mann um 17.50 Uhr verhaftet - er befolgte einen Platzverweis nicht und barg wegen seines hohen Alkoholpegels erhebliches "Aggressionspotenzial". Dass die Polizei diesen Einzelfall schildert, ist aber schon ein Indiz dafür, wie entspannt die Lage tatsächlich war.

Unschönes hat sich aber in Eberbach zugetragen: Während des Umzugs hatten die Beamten zwar nichts zu beanstanden. Ein Mann wurde angezeigt, weil er den Ordnungshütern mit hochgerecktem rechtem Arm "Heil Hitler" entgegengeschmettert hatte. Ermittelt wird noch, weil ein Mann auf dem Leopoldsplatz ein Mädchen geohrfeigt haben soll. Gegenüber der Polizei sagte der Mann aber aus, dass das Mädchen ihn zuerst geohrfeigt habe. Jetzt wird wegen zweier mutmaßlicher Körperverletzungen ermittelt. Das Mädchen hat sich noch nicht gemeldet. Ein Heranwachsender und ein 15-jähriges Mädchen wurden wegen Trunkenheit in Gewahrsam genommen. Das Mädchen wurde zur Ausnüchterung ins Eberbacher Krankenhaus gebracht. Außerdem sprach die Polizei sechs Platzverweise wegen aggressiven Verhaltens aus. Sonst blieb es bei den Fastnachtsfeierlichkeiten laut dem stellvertretenden Revierleiter Klaus Großkinsky "relativ entspannt" und friedlich.

In Heidelberg feierten fast 70.000 Menschen Fasching. Die Polizei hatte zwar viel zu tun. Doch bleibt die Bilanz vor diesem Hintergrund in einem überschaubaren Rahmen: Vier Polizisten wurden beleidigt, ein Faschingsbesucher leistete Widerstand gegen die Beamten, es gab eine Sachbeschädigung. Ein Mann wurde schließlich verhaftet, der mit einem Messer gedroht hatte.

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Als "störungsfrei" bezeichnen die Beamten die Umzüge in den Mannheimer Vororten, auch die Partys danach in den Gaststätten und auf öffentlichen Plätzen seien problemlos gewesen. Auch die Straßenfastnacht in der Quadratestadt verlief reibungslos. Der Rettungsdienst hatte mit ein paar Betrunkenen zu tun. Das war's. Entsprechend das Fazit der Polizei: "Besonders erfreulich."

Den größten Einsatz hatten die Polizisten in Schwetzingen zu leisten: sechsmal Körperverletzung, vier Sachbeschädigungen, eine Bedrohung, vier Verstöße gegen das Waffengesetz, dreimal Beleidigung von Polizisten, drei verletzte Beamte, einmal Widerstand gegen die Ordnungshüter - das ist die Bilanz.

200 Menschen wurden insgesamt kontrolliert. Acht Jugendlichen wurde dabei Alkohol abgenommen, drei betrunkene Teenager betreute der Rettungsdienst. Eine 18-Jährige griff gegen 18.30 Uhr am Bahnhof einen Polizisten an und trat ihm in den Rücken. Sie hatte zwei Promille intus.

Am Bahnhof hatten nach dem Umzug rund 200 Menschen weitergefeiert. Dabei liefen elf Faschingsgäste über die Gleise, was dazu führte, dass bei zwei Zügen die Notbremse auslöste. Verletzt wurde niemand.

Update: 6. März 2019, 14.31 Uhr

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