Fastnachtsumzug Heidelberg

Polizei hatte "alle Hände voll zu tun"

Mehrere Schlägereien - Mann drohte mit Messer

05.03.2019 UPDATE: 06.03.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 1 Sekunde

Polizisten überwältigten in Heidelberg einen jungen Mann, der mit einem Messer gedroht hatte. Er wurde in Gewahrsam genommen. Foto: rie

Heidelberg. (dns) Den wohl heftigsten Einsatz hatte die Heidelberger Polizei wohl kurz nach Ende des Umzugs: Etwa 20 Beamte liefen da in die Neugasse, um einen etwa 20-jährigen, offensichtlich stark betrunkenen Mann aus einer Menge heraus festzunehmen. Zuvor hatte es dort eine Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen gegeben. Aus unbekannter Ursache gerieten vier junge Menschen mit zehn weiteren aneinander - woraufhin der Mann ein Messer gezückt haben soll. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand.

Doch die Auseinandersetzung war am gestrigen Dienstag nur eine von vielen. Laut Uwe Schrötel, dem Leiter des Polizeireviers Mitte, kam es immer wieder zu "Tumultlagen". Die Beteiligten seien durchweg durch einen "hohen Alkoholisierungsgrad" aufgefallen.

Hintergrund

Ausnahmezustand in der Neugasse

Es scheint mittlerweile eine Heidelberger Fastnachtstradition geworden zu sein: Vor allem in der Neugasse versammeln sich jedes Jahr aufs Neue während des Fastnachtsumzuges viele sehr junge und sehr betrunkene Zuschauer.

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Ausnahmezustand in der Neugasse

Es scheint mittlerweile eine Heidelberger Fastnachtstradition geworden zu sein: Vor allem in der Neugasse versammeln sich jedes Jahr aufs Neue während des Fastnachtsumzuges viele sehr junge und sehr betrunkene Zuschauer. Hier können sie sich im Penny-Discounter mit Alkohol versorgen und haben es nicht weit zur Hauptstraße.

So war es auch am gestrigen Dienstag wieder: Schon bevor der Umzug überhaupt in der Altstadt ankam, war die Gasse voller junger Menschen, von denen einige kaum noch gehen konnten. Im Verlauf des Zugs kam es hier nicht nur zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen. Zahlreiche Jugendliche pinkelten zudem in die Gasse oder durch das Eingangstor zur RNZ-Redaktion. Schon um 15 Uhr saßen betrunkene Minderjährige im Außenbereich des Subway-Schnellrestaurants und schauten mit leerem Blick auf ihr Erbrochenes auf dem Boden.

Erst als der Umzug schon längere Zeit vorüber war, leerte sich auch die Neugasse - und zurück blieben - wie auch in vielen anderen Altstadtstraßen - vor allem Müll, leere Flaschen und Scherben. (dns)

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Meistens hätten sie sich in alle Winde verstreut, als Polizeibeamte eintrafen; einige Tatverdächtige seien jedoch in Gewahrsam genommen worden. Am späten Nachmittag erklärte er der RNZ, dass seine Kollegen noch dabei seien, die Vorfälle aufzunehmen. "Da ist noch das eine oder andere Körperverletzungsdelikt dabei", so Schrötel, der noch keine Zahlen nennen konnte.

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Da Schrötel erst seit 2018 das Revier leitet, kann er keinen direkten Vergleich zu den Zügen in den Vorjahren ziehen. Er und seine Mitarbeiter haben jedoch den Eindruck, dass schon sehr früh viele sehr betrunkene Menschen unterwegs waren. "Wir haben schon vor Umzugsbeginn Platzverweise in der Hauptstraße erteilt, da einige Menschen sehr aggressiv unterwegs waren." Insgesamt habe die Polizei 20 Menschen weggeschickt. Einen Grund für die hohe Alkoholisierung sieht der Revierleiter im Wetter: "Bei dieser Witterung trinkt man vielleicht mehr und früher." Entsprechend hätten sich die Beamten auch um mehrere übermäßig betrunkene Jugendliche kümmern müssen. Mindestens eine 17-Jährige wurde zur Behandlung in eine Klinik gebracht.

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