In Rettigheim regnete es Tropfen und Bonbons
Die Narren zogen sich warm an und ließen sich vom Wetter die Laune nicht verderben - Kunterbunter Ausklang der fünften Jahreszeit

Auch der Dauerregen konnte den Jecken in Rettigheim nicht die gute Laune verderben. Eine Gruppe war als "Wa(h)lfänger" unterwegs. Fotos: Pfeifer
Rettigheim. (g.ö.) Petrus hat es am Dienstag nicht gut gemeint mit den "Reddinger" Narren. Unentwegt schickte er Nieselregen vom Himmel. Aber zumindest ist der Umzug nicht ausgefallen, es fehlte nur die Musikkapelle, die leider nicht spielen konnte. So bediente man sich der Konservenmusik, die besonders vom Jugendzentrum "Focus" her überallhin durchdrang. Angesichts des Wetters waren die Besucher diesmal wesentlich dünner gesät. Unter ihnen waren Römer, Zauberer, Piraten, Cowboys und hart gesottene Wikinger zu sehen. Vielfältig vertreten war auch das Tierreich mit Fröschen, Bären, Pinguinen oder Zebras. Zum Abschluss der Narretei wollte man der fünften Jahreszeit noch einmal nach Kräften huldigen. Wenn auch diesmal die Ortsstraßen, mit Ausnahme der "Tankstellen", wie gesagt, nicht so dicht gesäumt waren.
Nach dem Start-Kommando von Bürgermeister-Stellvertreter Ewald Engelbert ging es flott los mit der Feuerwehr, dann folgte gleich der bunte Farbtupfer in Rot und Blau des Kirchenchors, dessen Mitglieder sicherlich animiert wurden durch die komödienhaften Auftritte der "Trolls". Die Frauengymnastik war leicht zu erkennen mit der riesigen Aufschrift "Abba" und natürlich der zeitlosen Musik, die (fast) alle Hits der Popgruppe bot. Die "Eschdringa Buwa" waren mit im Gefolge, immerhin vier hatten den Weg nach "Reddinga" gefunden.
Den "Schorle-Buwe" konnte der Regen nichts anhaben, sie waren als Froschkönige im Einsatz und hatten auch die Königin Hermine (Jochen Herrmann) mit dabei. Eine große Gruppe waren wieder die "Reddinger Backknöpflen". Sie verteilten Parkscheiben an die Besucher, das kann man sicher gut gebrauchen. Den Sängerbund zog es mit der Filmkomödie "Schuh des Manitu" in den "Wilden Westen". Sängerbund-Chef Bruno Sauer hatte dazu ein ganzes "Apachen-Pub" aufgebaut, vor dem sich die Ranger und Girls tummelten.
Rockig gekleidet waren die Mitglieder des "Focus", die aus ihrer Disco immer wieder den Hit "Super Perforator" erschallen ließen. Die Reddinger Faschingsgruppe "Adischpass" nahm den "Thermomix" auf die Schippe. Als kompetente Hobby-Köchinnen mit leuchtend grüner Haarpracht tanzten sie zum Hit "Superfix mit Thermomix" auf dem Umzug. Sie verwöhnten die Besucher auch mit hausgemachtem "Nimm2-Likör", natürlich aus dem allseits beliebten - oder verpönten - Küchengerät.
"Gigantisches Meeresglied" taufte die Freiwillige Feuerwehr ihr "Wahlschiff", das von Heinrich Reiß gesteuert wurde. Unter Ballermann-Hits wie "Mia Julia" hielt Sebastian Seubert auf dem Deck als "Wa(h)lfänger" Ausschau mit dem Fernrohr nach den Kandidaten für die kommenden Kommunalwahlen.
Vom Wagen mit dem Röhrenbrunnen des TSV-Elferrats und der Präsidentengarde regnete es (als kleine Abwechslung zum echten Regen) nur so Bonbons.
Der Fastnachtsausklang war jedoch noch nicht gelaufen, die Sause ging an der einen oder anderen "Tankstelle" weiter und ebenso beim Kindermaskenball in der Turn- und Festhalle mit DJ Marco.



