Verbindung Heidelberg–Frankfurt nicht mehr im Stundentakt
Der Fahrplanwechsel bei der Deutschen Bahn bietet ab Dezember bessere Verbindungen ab Mannheim, aber weniger Halte im Rheintal.

Berlin. (dpa/RNZ) Die Deutsche Bahn setzt ab dem 14. Dezember auf mehr und schnelleren Zugverkehr zwischen den großen Städten, während in der Fläche einige Verbindungen wegfallen.
- Pendler zwischen Stuttgart und Mannheim können sich nach Angaben der Bahn jedoch über Verbesserungen freuen. Zwischen den beiden Städten sollen künftig im Halbstundentakt ICE-Züge verkehren.
- Auch in Richtung Frankfurt ist ein Halbstundentakt geplant.
- Zudem soll es aus Mannheim eine weitere tägliche Verbindung nach Straßburg und Paris geben. Abfahrt ist in Mannheim um 11.41 Uhr, der Gegenzug aus Frankreich erreicht Mannheim um 14.17 Uhr.
Es gibt aber nicht nur Verbesserungen – mancherorts müssen Fahrgäste auch mit einer Verschlechterung der Anbindung rechnen.
- Auf der Strecke Heidelberg–Frankfurt über Weinheim und Darmstadt gibt es für ein Jahr keinen Stundentakt mehr, dafür kommen dort nur noch ICE-Züge zum Einsatz, statt wie bisher manchmal ältere IC oder EC-Züge.
- Im Rheintal werden Halte gestrichen, weil der neue Tunnel bei Rastatt später fertig wird als geplant.
- So halten in Baden-Baden nicht mehr alle ICE, die die Rheintalstrecke befahren. Die Zahl der Halte reduziert sich dort nach Bahn-Angaben um ein Drittel auf 27 Halte am Tag.
- Auch in Offenburg halten die ICE-Züge seltener, sodass es dort keinen Stundentakt mehr gibt, sondern zeitlich versetzte Abfahrten alle 30 oder 90 Minuten.
- Reisende in Richtung Österreich müssen sich auch auf schlechtere Verbindungen einstellen. Laut Bahn fällt die Verbindung von Stuttgart über Friedrichshafen nach Innsbruck im kommenden Jahr wegen Baustellen und Fahrzeugengpässen weg.
- Auch der ICE, der bislang über Rosenheim nach Innsbruck fährt, entfalle künftig für Ulm, Stuttgart und Mannheim, teilte die Bahn mit.

Das ICE-Sprinter-Netz wird ausgebaut: Künftig gibt es eine solche Verbindung auch zwischen Berlin und Stuttgart, wie die Bahn mitteilte. Sie soll morgens um kurz nach sieben in Stuttgart starten und über Nürnberg innerhalb von 4:45 Stunden Berlin erreichen – rund eine Stunde schneller als die Direktverbindungen über Frankfurt. Abends fährt der Zug auf demselben Weg wieder von Berlin nach Stuttgart zurück.
Zwischen Hamburg und Frankfurt sowie zwischen München und Berlin sollen künftig mehr Sprinter fahren. Die Sprinter haben wenige Unterwegshalte und versprechen daher kürzere Fahrzeiten. Der neue Fahrplan gilt ab dem 14. Dezember.
Schwach nachgefragte Verbindungen könne man angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit hohen Kostensteigerungen nicht mehr anbieten, teilte der Konzern mit. Dazu gehört auch die Verbindung zwischen Leipzig und Nürnberg über Jena. Dort wird die Zahl der täglichen Fahrten pro Richtung von fünf auf zwei reduziert. Teilweise seien auf dieser Strecke nur zehn Prozent der Sitzplätze belegt, hieß es.
"Wo jetzt schon viele Fahrgäste unterwegs sind, bieten wir im neuen Fahrplan noch mehr Zugfahrten an", sagte der für den Fernverkehr zuständige Bahn-Vorstand Michael Peterson. Das Angebotsvolumen bleibe insgesamt konstant. Der Fokus auf die nachfragestarken Strecken zeigt sich auch beim Halbstundentakt: Der Bahn zufolge wird das Streckennetz, auf dem künftig etwa alle halbe Stunde ein Hochgeschwindigkeitszug fährt, von 900 auf 2300 Kilometer vergrößert. Auf den wichtigsten ICE-Linien wird die Bahn Start- und Zielbahnhöfe, Zwischenhalte und Fahrplantakte vereinheitlichen. "Auch sollen möglichst alle Fahrten der Linien jeweils mit derselben ICE-Baureihe erfolgen", teilte der Konzern mit. Ziel ist es, das System so weniger komplex und in der Folge verlässlicher zu machen.
Viele Züge werden aber auch im kommenden Jahr von der maroden Infrastruktur und vielen Baustellen im Netz ausgebremst werden. Allein durch das Konzept der sogenannten Generalsanierungen wird es im Jahr 2026 fünf Großbaustellen im Netz geben, bei denen die Strecken monatelang komplett gesperrt werden (Hamburg–Berlin, Hagen–Wuppertal–Köln, Nürnberg–Regensburg, Obertraubling–Passau, Troisdorf–Wiesbaden).