Plus Debatten um Mannheimer Buga

Hunde müssen draußen bleiben und zu teurer Eintritt

Das Vierbeiner-Verbot war bei der Buga schon immer so und gilt auch in Mannheim. Die Macher erklären die Preise.

09.03.2023 UPDATE: 09.03.2023 16:01 Uhr 2 Minuten, 30 Sekunden
Auf ein Foto von Wauzi, Bello und Co. müssen Hundebesitzer auch bei der zweiten Buga in Mannheim verzichten. Symbolbild: dpa

Mannheim. (alb) Die Diskussion ist so alt wie die erste Auflage 1951 in Hannover und kommt so verlässlich wie eine Schweizer Uhr kurz vor dem Start einer Bundesgartenschau aufs Tapet. "Wie haltet ihr es mit Hunden?", lautet dann die Frage an die Organisatoren.

Klare Antwort: Besucherinnen und Besucher müssen ihre Fellnasen zu Hause lassen – kein Wau-Effekt bei der Buga. Und so wird man es auch in Mannheim halten.

Geschäftsführer Michael Schnellbach, selbst Hundebesitzer, sagte am Dienstag im Hauptausschuss des Gemeinderats, es gebe mehr Menschen, die Wauzi, Bello und Co. nicht auf der Buga haben wollten als umgekehrt. Man wolle es den Gästen ermöglichen, sich auf den Geländen frei zu bewegen, Kinder sollten unbeschwert herumspringen können. Und aus eigener Erfahrung weiß Schnellbach, "dass Hunde an der Leine manchmal schlimmer sein können als nicht angeleinte".

Jochen Sandner, der Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft, zeigte Verständnis für eventuell enttäuschte Frauchen und Herrchen. Weniger sensible Hundebesitzer seien die Ausnahme und sorgten für Probleme. "Bei der großen Mehrheit wäre ich mir sicher, dass sie sich vernünftig verhielten", sagte Sandner.

Anderseits könne man am Eingang ja schlecht noch einen Wesenstest machen, ob ein Hund friedlich oder aggressiv ist, nannte Schnellbach ein weiteres Argument. Und noch eines: Im Luisenpark gebe es viele seltene Tierarten. "Die laufen teilweise frei herum und dürfen nicht gefährdet werden."

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Außerdem sei es dort nie anders gewesen, ergänzte Oberbürgermeister Peter Kurz: "Hunde haben seit fast 50 Jahren keinen Zugang zum Luisenpark." AfD-Fraktionschef Bernd Siegholt sagte zu Beginn der Debatte im Ausschuss, jeder hoffe, dass die Buga ein Erfolg werde. "Dafür brauchen wir jeden Besucher."

Das Hundeverbot könne Gäste abschrecken, fürchtete er. Die Organisatoren hoffen auf zwei Millionen Besucher bei der Buga. Bei der Großveranstaltung vor vier Jahren in Heilbronn waren Hunde ebenfalls nicht erlaubt. Es gab aber immerhin eine eigene Station, in der einige Vierbeiner auf ihre Besitzer warten konnten.



Ist der Eintritt zu teuer?

Rentnerinnen und Rentner zahlen bei der Buga genauso viel für das Tagesticket wie alle anderen: 28 Euro. In den Senioren- und Wohlfahrtsverbänden gibt es Stimmen, die den Preis für ihre Zielgruppen als zu hoch bezeichnen und Ermäßigungen fordern. Auch die Buga-Macher haben sich darüber Gedanken gemacht.

"Der Festlegung der Eintrittspreise und eventueller Rabattierungen für bestimmte Bevölkerungsgruppen ist ein intensiver Diskussions- und Abwägungsprozess vorausgegangen", teilt Sprecherin Corinna Brod auf RNZ-Anfrage mit. Und man habe sich dabei auch an vergangenen Bundesgartenschauen und dem Luisenpark orientiert.

Besucherbefragungen nach den Großveranstaltungen hätten ergeben, dass die große Mehrheit die Ticketpreise als "günstig" oder "in Ordnung" einschätzt, so Brod. Im Luisenpark gebe es ebenso keine Ermäßigung für Rentnerinnen und Rentner. Zum Vergleich: Bei der letzten Buga 2021 in Erfurt zahlten die Erwachsenen (ab 24 Jahre) für die Tageskarte 25 Euro, in Heilbronn 2019 waren es 23 Euro. Bei den zwei Schauen zahlten Kinder und Jugendliche (bis 14 Jahre) keinen Eintritt, das wird auch in Mannheim so sein.

Senioren erhielten bei der Großveranstaltung in Heilbronn einen Rabatt von zwei Euro, in Erfurt keinen. Rentnerinnen und Rentner seien darüber hinaus eine sehr heterogene Gruppe, auch im Hinblick auf ihr Einkommen und Vermögen, erklärt Brod. Die Möglichkeit, als "Begünstigter" ein Ticket für 18 Euro zukaufen, gelte deshalb insbesondere für die Bezieher von Sozialleistungen, zum Beispiel die Grundsicherung im Alter, und Schwerbehinderte. "Uns ist bewusst, dass es vereinzelt bei Rentnern mit geringem Einkommen, die nicht in diese Kategorie fallen, zu Härtefällen kommen kann", räumt die Sprecherin ein.

Brod verweist auf die zahlreichen Vorteile für Inhaber einer Dauerkarte, die im Vorverkauf bis 13. April 130 Euro kostet. Die fast 180 Tage dauernde Buga werde Blumenschau, Experimentierfeld und Sommerfest in einem sein und in zwei attraktiven Anlagen – Luisenpark und Spinelli – stattfinden.

Beide Parks werden über eine Seilbahn verbunden, deren Nutzung in den Eintrittspreisen enthalten ist. Dauerkartenbesitzer hätten darüber hinaus die Möglichkeit, an allen rund 5000 Veranstaltungen während der Buga teilzunehmen und wechselnde Ausstellungen zu besuchen. Platzreservierungen für das Kulturprogramm kosten jedoch zehn Euro extra.

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