Bundesgartenschau Mannheim

Das sind die architektonischen Hingucker

U-Halle, "Seeigel" und Panoramasteg: Die Bundesgartenschau ist Katalysator für weitgreifende Stadtentwicklungsprojekte.

01.04.2023 UPDATE: 01.04.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 14 Sekunden
Vom Panoramasteg aus haben Buga-Gäste einen schönen Ausblick auf die Feudenheimer Au.  Foto: Gerold

Von Olivia Kaiser

Mannheim. Der Ausdruck Bundesgartenschau sagt es schon: Es geht um Garten- und Landschaftsbau, um die Flora in ihrer ganzen Bandbreite. Aber nicht nur. Für die Gastgeberstädte sind sie mittlerweile Katalysator für weitgreifende Stadtentwicklungsprojekte.

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Mitunter entstehen ganze Stadtteile – so wie in Mannheim das Spinelli-Quartier. Doch wenn in weniger als zwei Wochen die Gäste auf das Gelände der Buga strömen, lohnt nicht nur der Blick auf die prächtigen Blumenbeete und Staudenrabatten, sondern auch auf die architektonischen Glanzlichter.

Im „Seeigel“ präsentiert sich die Metropolregion. Foto: Gerold

> U-Halle: Das markanteste Gebäude des ehemaligen Militärgeländes Spinelli ist die U-Halle. Das liegt vor allem an der enormen Dimension mit circa 21.000 Quadratmetern Fläche. Erbaut wurde die Halle in U-Form in zwei Abschnitten: 1938 von der Wehrmacht und 1985 von den Amerikanern, welche die Halle zur Güterverladung, beispielsweise von Panzern oder schwerem Geschütz, nutzten. Sie ist das Symbol für die Militärgeschichte des Areals – eine Geschichte, die an vielen Orten für die Buga-Gäste sichtbar ist. Zunächst wurde die riesige Halle um fast die Hälfte auf knapp 11.000 Quadratmeter gestutzt, sodass lediglich die massive Trägerkonstruktion aus Beton mit ihren schwarz-gelb-gestreiften Sockeln zurückblieb. Natürlich sind nicht alle Wände verschwunden, zwei davon haben Graffiti-Künstler im Rahmen des Projekts "Stadt-Wand-Kunst" gestaltet.

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Im Betongerippe der U-Halle sind unter anderem Originalplastiken von Mannheimer Denkmälern untergebracht. Foto: Gerold

Das Dach wurde gemäß den Entwürfen des Architektenbüros "Hütten und Paläste" an vielen Stellen geöffnet. Auf den übrig gebliebenen Dachflächen entsteht Mannheims größte Solaranlage. "Hier schlägt das Herz der Buga", wie Buga-Geschäftsführer Michael Schnellbach betont. Und tatsächlich führt für die Besucherinnen und Besucher wohl kein Weg an der U-Halle vorbei. In einer Art Baukastensystem sind unter anderem Blumenhallen, Ausstellungsflächen ("Natur im urbanen Raum" oder "Nachhaltige Nahrungsmittelproduktion"), Veranstaltungsflächen für Konzerte oder Lesungen und die Gastronomie untergebracht.

> "Seeigel": Nein, der "Seeigel" ist keine neue tierische Attraktion im Luisenpark, sondern ein Holzpavillon, der aus 400 eckigen Segmenten besteht. Es handelt sich um ein Forschungsprojekt des Instituts für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen sowie des Instituts für computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung der Universität Stuttgart. Buga-Stammgästen mag er bekannt vorkommen, denn er wurde für die Bundesgartenschau in Heilbronn gebaut, die 2019 stattfand. Der rundgeschwungene Pavillon ist in seiner Form der Hülle eines Seeigels nachempfunden, daher der Spitzname. Der Pavillon wurde abgebaut, nach Mannheim transportiert und dort wieder aufgebaut. Das entspricht ganz dem Nachhaltigkeitsgedanken, der eine wesentliche Rolle bei der Mannheimer Buga spielt. "Wir nutzen bereits Vorhandenes und bauen nicht alles neu", so Michael Schnellbach. In dem Pavillon, der ein wenig an die zur Bundesgartenschau 1975 entstandene Multihalle im Herzogenriedpark erinnert, präsentieren sich Landkreise und Kommunen der Metropolregion Rhein-Neckar.

> Panoramasteg: Ein Gegensatz zu den sanften Rundungen des "Seeigels" ist der Panoramasteg. Wie ein rostbrauner Pfeil scheint er in die Feudenheimer Au zu schießen. Die Halbbrücke aus wetterfestem Stahl ist rund 80 Meter lang und ragt 40 Meter in die Auenlandschaft hinein. Die Aussichtsplattform wiegt insgesamt 250 Tonnen und bestand ursprünglich aus 2200 Einzelblechen. In luftigen elf Metern über dem Wasserspiegel können die Buga-Besucher auf diese Weise die viel befahrene Straße "Am Aubuckel" zwischen dem Veranstaltungsgelände Spinelli und der Feudenheimer Au überwinden.

Am Ende des Stegs bildet sich eine Aussichtsplattform aus, von der aus die Passanten einen schönen Ausblick auf das Landschaftsschutzgebiet genießen können. Direkt unter ihnen liegt ein künstlich angelegter See. Dadurch hätten die Besucher den Eindruck, über dem Gewässer zu schweben, so Michael Schnellbach. Nach der Bundesgartenschau wird der Panoramasteg übrigens nicht zurückgebaut, sondern bleibt für Fußgänger erhalten.

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