Plus Baden-Württemberg

Land will Drogen kostenlos testen lassen

Beim Drug-Checking können Konsumenten die Inhaltsstoffe ihrer gekauften Drogen auf Gesundheitsgefahren untersuchen lassen.

28.06.2023 UPDATE: 28.06.2023 13:50 Uhr 50 Sekunden
Rauschgift
Symbolfoto: David Ebener/dpa

Stuttgart. (dpa) Nach Pilotprojekten in Berlin und Thüringen will Baden-Württemberg kostenlose Drogen-Prüfungen einführen. Beim sogenannten Drug-Checking sollen Angebote eingerichtet werden, bei denen Konsumenten die Inhaltsstoffe ihrer gekauften Drogen auf Gesundheitsgefahren untersuchen lassen können. Das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) hatte am Mittwoch zuerst darüber berichtet.

Hintergrund ist ein neues Gesetz, das solche Angebote bundesweit ermöglichen soll. Die Länder sollen Modellvorhaben erlauben können, "wenn mit der Analyse eine Risikobewertung und gesundheitliche Aufklärung verbunden ist". Dies werde die Zahl der Drogentoten reduzieren, sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Das Gesetz wurde am vergangenen Freitag vom Bundestag beschlossen und geht noch abschließend in den Bundesrat.

Im Koalitionsvertrag sprechen sich Grüne und CDU bereits für die Erprobung des Drug-Checking aus. Laut Sozialministerium kann auf diesem Weg vor gefährlichen Drogen gewarnt und möglicherweise eine bessere, also wenige gefährliche Alternative gefunden werden.

"Es darf allerdings nicht der Eindruck entstehen, dass die getesteten Drogen harmlos seien und unbedenklich konsumiert werden könnten", sagte die Ministeriumssprecherin. "Deswegen ist es wichtig, Drug-Checking mit einem Beratungsangebot zu verbinden."

Unklar ist nach ihren Angaben noch, wann das Modell starten kann. Es gebe Interesse von mehreren Stellen. Zunächst müsse aber unter anderem der Finanzierungsbedarf für die Modelle geklärt werden.

Auch interessant
Ecstasy: Drogentod einer 13-Jährigen richtet Fokus auf Drogenpolitik
"Drug-Checking": Bericht: Mehrere Bundesländer planen kostenlose Drogentests
Drogentests: Ärztevertreter sprechen sich für "Drug Checking" aus
Rauschmittelgenuss in Mannheim: Kommen bald straffreie Labor-Checks für Drogen?

Gegen entsprechende Angebote haben sich laut RND die Landesregierungen von Brandenburg, Schleswig-Holstein, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen entschieden.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.