BASF-Unglück in Ludwigshafen

Staatsanwaltschaft: Wichtiges BASF-Gutachten kommt wohl noch 2017

Bei der Explosion einer Rohrleitung waren am 17. Oktober vergangenen Jahres drei Menschen getötet worden, zwei andere starben danach, 28 weitere Menschen wurden verletzt.

23.10.2017 UPDATE: 23.10.2017 16:04 Uhr 52 Sekunden
BASF

Symbolbild: Uwe Anspach

Frankenthal. (dpa-lrs) - Die Staatsanwaltschaft Frankenthal ist zuversichtlich, dass ein wichtiges Gutachten zum BASF-Unglück 2016 entgegen erster Erwartungen noch in diesem Jahr vorgelegt wird. Er habe beim Sachverständigen angefragt, ob nicht doch noch eine Möglichkeit dafür bestehe, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt in Frankenthal, Hubert Ströber, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. "Es scheint mir gelungen zu sein, den Sachverständigen zu überzeugen." Bislang war er davon ausgegangen, dass der Experte zuvor noch ein Gutachten zum Unglück mit zwei Toten vom 23. Oktober 2014 anfertigen muss.

Bei der Explosion einer Rohrleitung im Landeshafen Nord der BASF waren am 17. Oktober vergangenen Jahres drei Menschen getötet worden, zwei andere starben danach. 28 Menschen wurden verletzt. Ermittler gehen davon aus, dass ein Mitarbeiter einer Fremdfirma das Unglück auslöste, indem er eine falsche Leitung anschnitt.

Das Gutachten zum Unglück vom 23. Oktober 2014 wird nach Ströbers Angaben entgegen früherer Erwartungen in diesem Jahr nicht mehr fertig. Darüber hatte zuerst die Zeitung "Die Rheinpfalz" berichtet. Es sei "sehr, sehr aufwendig", denn dazu gehöre eine Versuchsreihe.

Auch interessant
Explosion in Ludwigshafen 2016: BASF gedachte am Dienstagabend der Opfer des Unglücks vor einem Jahr
BASF-Explosion vor einem Jahr: Die Wunden sind noch nicht verheilt
Feuerwehrmann erlag Verletzungen: Fünftes Todesopfer nach der BASF-Explosion im Oktober 2016
11 Monate nach Explosionsunglück: BASF-Werksfeuerwehrmann erliegt Verletzungen
Lehren aus Explosion in Ludwigshafen: BASF will in Zukunft funkenarme Luftsägen statt Winkelschleifer verwenden
Ludwigshafen: BASF will mit Maßnahmenpaket Explosionsrisiko senken

Damals starben bei der Explosion einer Gasleitung zwei Bauarbeiter, 22 Menschen wurden verletzt. Zu dem Unglück kam es laut Staatsanwaltschaft, als Arbeiter die Leitung freilegen wollten und diese dabei beschädigt wurde. Untersucht wird, ob es wegen der Dünne der Rohrwand - sie war stellenweise weniger als einen Millimeter dick - auch ohne Beschädigung zur Explosion hätte kommen können.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.