Stadt Heidelberg kauft Hospital-Areal vom Bund
Drei von fünf US-Flächen in Heidelberg sind jetzt im Besitz der Stadt

Auf dem Areal der ehemaligen Nachrichten-Kaserne entstehen gut 600 Wohnungen. Foto: Rothe
Heidelberg. (dns) Am gestrigen Montag haben die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) und die Stadt den Kauf des Hospital-Geländes in Rohrbach besiegelt. Nach dem Abzug der US-Armee gingen deren Kasernenflächen in den Besitz der bundeseigenen Bima über. Gut zwei Jahre hat die Stadt mit dieser über einen Kaufpreis verhandelt. Auf welche Summe man sich geeignet hat, darüber haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. In den letzten Jahren hat die Stadt schon die Flächen in der Südstadt (Mark Twain Village und Campbell Barracks) sowie die Patton Barracks vom Bund gekauft. Für erstere - insgesamt 43 Hektar - zahlte die Stadt unter 50 Millionen Euro. Das Hospital-Gelände dürfte deutlich günstiger gewesen sein. Zum einen ist es mit 9,5 Hektar wesentlich kleiner, zum anderen profitiert die Stadt von einer neuen Richtlinie des Bundes: Demnach wird Kommunen beim Flächenkauf ein Rabatt von 25.000 Euro pro geplanter Sozialwohnung gewährt.
Für das Areal sind gut 600 Wohneinheiten vorgesehen - davon 240 gefördert. Sie sind Teil des neuen wohnungspolitischen Konzeptes der städtischen Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH): Wer dort lebt, soll nicht mehr als 30 Prozent seines Netto-Einkommens für die Warmmiete ausgeben. Daneben wird ein Zehntel der Wohnungen für zehn Prozent unter Marktwert an sogenannte Schwellenhaushalte verkauft. Der Rest wird über den freien Markt veräußert.
Ebenfalls im Quartier wird sich das Wohnheim "Collegium Academicum" mit Platz für 200 Studenten ansiedeln. Hinzu kommen ein Montessori-Zentrum mit Schule und Kita sowie ein Erweiterungsbau der Lebenshilfe. In die ehemalige Kapelle könnte ein Quartierstreff einziehen. Das Zentrum des Hospitalareals soll ein großer Park mit Liegewiese bilden.
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Wann die Entwicklung losgeht, konnte die Stadt gestern nicht mitteilen. Bei den Patton Barracks in der Weststadt dauerte es 2017 acht Monate vom offiziellen Ankauf bis zum Baubeginn. Aktuell verhandelt die Stadt mit der Bima, um mit Patrick Henry Village die vierte ehemalige US-Fläche zu erwerben. Erst danach soll es mit dem Airfield um das letzte Gebiet gehen.