Heidelberger Betriebshof

Die Fronten bleiben verhärtet

Wieder stritten die Räte um einen Standort - Wieder keine Lösung

07.11.2018 UPDATE: 08.11.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 35 Sekunden

Nur wenige hundert Meter Luftlinie trennen die beiden möglichen Standorte für den RNV-Betriebshof: den alten (links vom großen Backsteingebäude des Landfriedkomplexes) und den neuen, die Wiese am Großen Ochsenkopf (Grünfläche am linken Bildrand). Foto: Kay Sommer

Heidelberg. (tt) Die Fronten bleiben verhärtet: Auch nach einer Sitzungsunterbrechung konnten sich die Stadträte am Mittwoch im Haupt- und Finanzausschuss nicht auf einen Standort für den Betriebshof der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) einigen. Weder die von den Grünen favorisierte Prüfung des US-Airfields noch der von der SPD beantragte Verbleib am heutigen Standort an der Bergheimer Straße bekamen eine Mehrheit.

Ebenfalls nicht ausreichend Stimmen bekamen der Vorschlag von CDU und "Die Heidelberger", das Depot an den Großen Ochsenkopf zu verlagern und die Hälfte des heutigen Standorts in einen Stadtpark umzuwandeln. Die restliche Fläche soll überbaut werden. Und auch der eigentliche Verwaltungsvorschlag, die Verlagerung an den Großen Ochsenkopf, bekam zu nicht genug Stimmen.

"Das ist nicht die Botschaft, die die RNV braucht", sagte Oberbürgermeister Eckart Würzner nach der Abstimmung. Er bat die Fraktionen, bis zum endgültigen Entschluss im Gemeinderat am 22. November intensive Gespräche zu führen, um ein klares Votum zu bekommen.

"Für einen attraktiven Nahverkehr in Heidelberg brauchen wir einen neuen Betriebshof", so der OB. Denn Gebäude und Gleise an der Bergheimer Straße seien marode. Allein um den Betrieb dort aufrechtzuerhalten, seien Investitionen in Millionenhöhe nötig.

"Wir wollen die Kuh vom Eis bekommen, statt Wahlkampf zu machen", begründete Matthias Diefenbacher ("Die Heidelberger") seinen Antrag, der inhaltlich mit dem der CDU übereinstimmte. Eine Sanierung am heutigen Standort sei nicht nachhaltig und blockiere die Entwicklung von Bergheim-West, sagte Jan Gradel (CDU). Die Grünen setzen weiterhin auf das Airfield: "Da gibt es schon vielversprechende Ergebnisse", so Christoph Rothfuß.

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Deshalb solle die Planung - die die Ochsenkopf-Wiese schone, eine Entwicklung von Bergheim ermögliche und die Anbindung von Patrick Henry Village forciere - dort noch einmal vertieft werden."

Der derzeitige Standort ist der funktionalste", findet hingegen Judith Marggraf (GAL). Das sieht auch Hilde Stolz (Bunte Linke) so: "Der alte Standort hat Entwicklungsmöglichkeiten, wenn man über die Emil-Maier-Straße hinaus denkt." Schließlich sei das Dezernat 16 nur eine Zwischennutzung.

"Es ist nicht in Ordnung, immer wieder auf null zurückzugehen", bekräftigte Anke Schuster (SPD) ihre Kritik am Grünen-Vorschlag, das Airfield genauer zu prüfen. Man habe der RNV im Februar versprochen, jetzt eine Entscheidung zwischen dem Ochsenkopf und dem heutigen Standort zu treffen. "Und jetzt soll alles wieder um Jahre verzögert werden", warf Schuster den Grünen vor.

Schließlich müsse dessen Anbindung erst wirtschaftlich geprüft werden, wenn man Fördermittel bekommen wolle. "Es ist doch unlogisch, jetzt einen Betriebshof zu prüfen, wenn eine Straßenbahntrasse dorthin gar nicht möglich sein sollte", so Schuster.

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