Zoo Heidelberg

Ronja und Martin auf Schnupperkurs

Syrische Braunbären im Zoo Heidelberg lernen sich kennen

11.10.2018 UPDATE: 11.10.2018 15:00 Uhr 1 Minute, 48 Sekunden
​Bärin Ronja kam am 3. September nach Heidelberg. Foto: Petra Medan

Heidelberg. (rnz/rl) Neugierig erkundet die Syrische Braunbärin Ronja ihr neues Zuhause im Zoo Heidelberg. Die neunjährige Bären-Dame, die Anfang September aus dem Tierpark Köthen nach Heidelberg kam, ist inzwischen regelmäßig auf der Außenanlage zu sehen. Gemeinsam mit Bär Martin soll Ronja in Heidelberg für Nachwuchs sorgen, um zum Erhalt der bedrohten Syrischen Braunbären beizutragen.

Hintergrund

Syrische Braunbären gelten bisher als Unterart des Europäischen Braunbären, obwohl die systematische Einteilung aufgrund neuer genetischer Untersuchungen noch wissenschaftlich diskutiert wird.

Mit einer Körperlänge von 1,50 bis 2,60 Meter und bis zu

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Syrische Braunbären gelten bisher als Unterart des Europäischen Braunbären, obwohl die systematische Einteilung aufgrund neuer genetischer Untersuchungen noch wissenschaftlich diskutiert wird.

Mit einer Körperlänge von 1,50 bis 2,60 Meter und bis zu 500 Kilo gehören sie zu den kleineren Vertretern ihrer Art. Aufgrund ihres hellbraunen Fells werden diese Braunbären bei flüchtigem Hinsehen irrtümlicherweise auch mal mit Eisbären verwechselt.

In vielen Verbreitungsgebieten sind Syrische Braunbären von der Ausrottung bedroht oder bereits ausgerottet worden. (rnz)

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Nach und nach lernt die Neu-Heidelbergerin Ronja ihre Umgebung kennen: Die Gerüche, die Geräusche, die Tierpfleger und vor allem ihr neuer Gefährte, Bär Martin. Durch ein Kontaktgitter beschnuppern sich die beiden Braunbären im Innenbereich der Bärenanlage ausgiebig. "Die zwei suchen oft den Kontakt", berichtet Sandra Reichler, Kuratorin im Zoo Heidelberg. "Meist liegen sie ganz in der Nähe des Gitters, damit sie sich riechen, hören und sehen können."

Um das Verletzungsrisiko beim ersten Treffen möglichst auszuschließen, müssen die Bären sehr behutsam aneinander gewöhnt werden. Dazu gehört neben dem Kontakt am "Schmusegitter" auch, dass Ronja ihr neues Zuhause ganz in Ruhe ohne Martins Anwesenheit erkunden kann. Erst wenn sie das neue Areal gut kennt und beide Bären positiv aufeinander reagieren, kann das "barrierefreie" Treffen auf einer Anlage stattfinden.

Bis dahin sind die zwei beiden jeweils abwechselnd auf der Außenanlage unterwegs. Bärin Ronja sorgte dort vergangenes Wochenende für eine kleine Sensation: Nach nur wenigen Tagen wagte sie den Gang über die Holzbrücke, die den älteren Gehegebereich mit der großen Anlage verbindet. Bär Martin war nach seiner Ankunft in Heidelberg im Dezember 2017 nicht so mutig. Er hatte sich für diesen Schritt fast drei Monate Zeit gelassen und benötigte viele Leckereien und gutes Zureden seiner Tierpfleger.

Die neue Bärin kam im Rahmen einer Tiermanagementmaßnahme der AG Syrischer Braunbär nach Heidelberg. Diese Arbeitsgruppe, die vom Zoo Heidelberg und vom Tierpark Köthen 2017 initiiert wurde, hat sich innerhalb des Europäischen Zuchtprogrammes für Braunbären (EEP Braunbär) auf die bedrohte Unterart Syrische Braunbären spezialisiert.

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Gemeinsam koordinieren der Tierpark Köthen und der Zoo Heidelberg die Aufgaben der AG: Ziel ist es, die wenigen Syrischen Braunbären, die es in Zoos noch gibt, bestmöglich zu managen. Dazu werden die genetisch am besten zueinander passenden Paare ausfindig gemacht, um sie für eine Erhaltungszucht zueinander zu bringen.

Zusätzlich wird in dieser AG wichtiges Wissen über die Bären selbst und deren Haltung gesammelt. "Martin und Ronja passen genetisch gut zusammen. Nach dem Tod von Ronjas Partner Balou im August 2018 und Martins Partnerin Uschi im Mai 2018 haben wir mit den Koordinatoren der Arbeitsgruppe entschieden, mit den beiden ein neues Paar aufzubauen", sagt Sandra Reichler. "Wir sind alle gespannt, wie sich die Beziehung der beiden Bären entwickelt. Bisher können wir guter Dinge sein, dass Martin und Ronja weiterhin auf Schnupperkurs bleiben und hoffen natürlich darauf, dass sie in Zukunft für gesunden Nachwuchs bei den Syrischen Braunbären sorgen."

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