Wird Heidelberg "Rainbow City"?

Bürgermeister Erichson plant Bewerbung

Ziel des Netzwerkes ist es, gemeinsam ein Zeichen für Liberalität, Toleranz und Offenheit zu setzen

04.10.2017 UPDATE: 05.10.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 10 Sekunden
"Ehe für Alle"
Symbolfoto: Britta Pedersen

Heidelberg. (hob) "Queeres Leben ist ein Teil der Heidelberger Stadtgesellschaft geworden", davon ist Bürgermeister Wolfgang Erichson, der in diesen Tagen seit zehn Jahren im Amt ist, fest überzeugt. Seit seinem Dienstantritt intensiviere die Stadt ihre Anstrengungen gegen Diskriminierung und Vorurteile gegenüber Lesben, Schwulen, Bisexuellen sowie trans- und intersexuellen Menschen. Jetzt will Erichson noch einen Schritt weitergehen und die Bewerbung Heidelbergs um den Titel "Rainbow City" vorantreiben.

Das Rainbow-City-Netzwerk ist ein internationaler Zusammenschluss von 32 Städten. Ziel des Netzwerkes ist es, gemeinsam ein Zeichen für Liberalität, Toleranz und Offenheit zu setzen und ein Bekenntnis für die Gleichberechtigung von sexuellen Minderheiten abzulegen. Neben Städten wie Wien, Amsterdam und Madrid sind auch deutsche Städte wie Berlin, Köln, Hamburg und München Mitglieder. Und auch in Heidelberg habe sich viel getan, so Erichson.

Am von der Stadt moderierten "Runden Tisch sexuelle und geschlechtliche Vielfalt" setzen sich 15 unterschiedliche Vereine, Gruppen und Initiativen zusammen. Gemeinsam wurden schon einige Projekte auf den Weg gebracht. Neubürger erhalten Informationen zu gleichgeschlechtlichem Leben in Heidelberg, ein andermal geht es um Aufklärung für Kinder, Jugendliche und in Schulen, aber auch um Programme zur Gewaltprävention. 15.000 Euro für diese Arbeit hat der Gemeinderat bereitgestellt.

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Besonders im Bereich des Stadtmarketings gibt es in den Augen von Erichson noch einiges zu tun. Während andere Städte offen um die schwule und lesbische Klientel werben, Restaurants und Hotels mit Regenbogen-Aufklebern an der Eingangstüre Flagge zeigen, wird dies in Heidelberg immer noch stiefmütterlich behandelt. Seitdem das "Mata Hari" in der Oberbadgasse geschlossen hat, existiert nicht einmal mehr ein Schwulen-Club in der Stadt. Immerhin gibt es in der Halle 02 inzwischen die monatliche Partyreihe "Hall of love" für "gays and friends". "Wir haben kleine Schritte erreicht, wir können aber noch mehr tun", so Erichson. Mit dem Titel "Rainbow City" könnten Strukturen geschaffen werden, die auch nach seiner Amtszeit in sechs Jahren nachhallen würden.

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