Straßensanierung in Heidelberg

So will die Stadt Flickschusterei vermeiden

Wenn sowieso irgendwo gebaut wird, "hängt" sich die Stadt an die Arbeiten dran - Neun Millionen Euro für bessere Straßen

23.04.2019 UPDATE: 25.04.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 35 Sekunden

Im Moment ist die Bergstraße eine Baustelle - hier der Bereich um die Brücke über die Steckelsgasse. Auch dabei handelt es sich um eine Maßnahme im Rahmen des Straßenerneuerungsprogramms. Foto: Philipp Rothe

Heidelberg. (RNZ) Seit 2013 gibt es das Straßenerneuerungsprogramm. Darin sind Gelder ohne Bindung an konkrete Sanierungsmaßnahmen bereitgestellt. Auf diese Weise kann die Stadtverwaltung schnell und flexibel reagieren, wenn gerade sowieso gebaut wird, und anschließend die betroffene Straße auf ganzer Breite instandsetzen. Im Doppelhaushalt 2019/2020 stehen für das Straßenerneuerungsprogramm insgesamt neun Millionen Euro bereit.

Hintergrund

Das ist 2019/2020 geplant

Folgende Straßen oder Straßenabschnitte sollen 2019/2020 im Rahmen des Straßenerneuerungsprogramms saniert werden:

Rad- und Fußweg am westlichen Römerkreis: Sanierung im Rahmen der Gleisarbeiten für das

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Das ist 2019/2020 geplant

Folgende Straßen oder Straßenabschnitte sollen 2019/2020 im Rahmen des Straßenerneuerungsprogramms saniert werden:

Rad- und Fußweg am westlichen Römerkreis: Sanierung im Rahmen der Gleisarbeiten für das Mobilitätsnetz Heidelberg ab April 2019

Radweg Adenauerplatz: Lückenschluss der Radachse von der Altstadt zum Hauptbahnhof, barrierefreier Ausbau der Rad- und Fußgängerampeln, Sanierung der Fahrbahn mit neuer Spuraufteilung von Juni bis Dezember 2019

Kohlhof: Neuordnung der Wasserführung und Fahrbahnsanierung voraussichtlich von August bis November 2019

Gerhart-Hauptmann-Straße: Gehweg- und Fahrbahnerneuerung im Zusammenhang mit der Neubaumaßnahme Heidelberg Cement in der zweiten Jahreshälfte 2019

Humboldtstraße: Verbreiterung der Gehwege in Richtung des privaten Grundstücks im Zusammenhang mit der Neubaumaßnahme Heidelberg Cement und anstehenden Leitungsbaumaßnahmen, ist im Bau

Jahnstraße: Erneuerung des Geh- und Radweges mit Anpassung des Querschnitts im Zusammenhang mit der Neubaumaßnahme Heidelberg Cement, in der zweiten Jahreshälfte 2019

Breslauer Straße: Gehwege im Bereich Hausnummer 30 bis 36 werden im Juli 2019 grundhaft erneuert sowie Parkplatzflächen saniert; Gehwegerneuerung entlang der Geschwister-Scholl-Schule voraussichtlich in den ersten beiden Sommerferienwochen 2019

Maaßstraße: Erneuerung und Neuordnung als Verkehrsberuhigter Bereich zwischen Elisabeth-von-Thadden-Platz und Adlerstraße im Zusammenhang mit Leitungsbau, geplanter Baubeginn im vierten Quartal 2019, Bauzeit voraussichtlich circa 6 Monate

Schulbergweg: Erneuerung im Zusammenhang mit Kanal- und Leitungsbau ab Ende Juli 2019; Bauzeit voraussichtlich zwei Jahre

Ludolf-Krehl-Straße: Grundhafte Erneuerung der gesamten Straße im Abschnitt oberhalb Einmündung Gustav-Kirchhoff-Straße im Zusammenhang mit Leitungsbau, Bauzeit von Ende Juli/ Anfang August 2019 bis Ende 2020

Bierhelderhofweg: Fahrbahnerneuerung und Neubau einer Stützwand von Ende August bis Anfang September 2019

Neue Schlossstraße: Fahrbahnerneuerung und Neubau einer Stützwand oberhalb des Busparkplatzes ab November 2019; die Bauzeit beträgt circa vier bis fünf Monate

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Noch ohne genaue Terminierung bzw. nach 2020 sollen folgende Maßnahmen umgesetzt werden:

Kleine Hirschgasse: Neubau der Stützwand und Straßenerneuerung

Klingenteichstraße: Straßenerneuerung

Kirschgartenstraße: Straßenerneuerung

Henkel-Teroson-Straße West: Straßenerneuerung

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Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck meint: "Das Straßenerneuerungsprogramm ist ein unglaublich praktisches Instrument. Es verschafft uns die nötige Beinfreiheit, um mit geringem Planungsaufwand an die Baumaßnahmen anderer ,anzudocken‘. Wenn zum Beispiel Leitungen gelegt oder ein Stück Kanal repariert werden muss, erneuern wir hinterher die Straße komplett, anstatt den Bauherren nur das betroffene Teilstück wiederherstellen zu lassen. Damit vermeiden wir Flickschusterei und schaffen mit wenig Mitteln einen möglichst guten Straßenzustand."

Jürgen Weber, der Leiter des Tiefbauamtes, ergänzt: "Seit Einführung des Programms 2013 haben wir rund 65 Maßnahmen umgesetzt. Darunter anspruchsvolle Projekte wie die Fahrbahnsanierung am Hans-Thoma-Platz, aber auch kleinere wie in der Schröderstraße, der Straße Im Emmertsgrund oder im Laubenweg. Das Straßenerneuerungsprogramm kommt vor allem den Stadtteilen zugute: Viele Wohn- und Sammelstraßen haben einen alten Aufbau und sind deshalb schlaglochanfälliger. Mit dem flexiblen Sanierungstopf können wir sie unabhängig von großen Neugestaltungen grundhaft erneuern."

Die Stadt Heidelberg stimmt ihre Vorhaben kontinuierlich mit den Stadtwerken, dem Abwasserzweckverband, der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV), aber auch der Telekom oder der Deutschen Bahn ab. Auf diese Weise können Synergien gut genutzt werden. Zudem können die Maßnahmen stets so geplant werden, dass es zu möglichst wenigen Verkehrsbeeinträchtigungen kommt.

Ein wichtiges Kriterium für die Priorisierung der Maßnahmen ist auch der Zustand der Fahrbahnen gemäß Straßenzustandskataster. Darin sind alle Straßen im Stadtgebiet erfasst und entsprechend ihrer Oberflächenbeschaffenheit bewertet. Schlaglöcher und Risse, aber auch Unebenheiten, Ausmagerungen oder Flickstellen werden dokumentiert und fließen in die Bewertung mit ein. Das Straßenzustandskataster wird regelmäßig fortgeschrieben. Derzeit sind darin 16 Prozent aller Straßen mit den Noten "sehr gut" oder "gut" bewertet, 64 Prozent mit "befriedigend" oder "ausreichend" und 20 Prozent mit "mangelhaft" oder "ungenügend".

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Weitere Kriterien für die Priorisierung der Maßnahmen sind zum Beispiel die Bedeutung der Straßen im Kinderwegenetz, die Verbesserung der Verkehrssicherheit und Barrierefreiheit oder die Klärung der Parksituation.

Derzeit sind acht Maßnahmen im Rahmen des Straßenerneuerungsprogramms im Bau: Bergstraße Nord (Neuenheim), Franz-Knauff-Platz (Weststadt), Gaiberger Weg (Altstadt), Im Entenlach, Möwenweg (beide Pfaffengrund), Köpfelweg, Peterstaler Straße (beide Ziegelhausen), und Rathausstraße (Rohrbach). Alle Arbeiten liegen sowohl im Zeit- als auch im Kostenrahmen.

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