Ukrainische Mutter und Sohn kamen nur mit Reisegepäck
Die Familie war im Urlaub, als der Krieg begann. Aus dem Urlaub in den Karpaten flüchteten sie ins Ausland.

Heidelberg. (dns) Viele Ukrainer flüchten im eigenen Auto vor dem Krieg und nehmen mit, was an Wertsachen und persönlichen Gegenständen hineinpasst. Andere nehmen den Zug und packen zumindest eine Tasche mit dem Nötigsten. Doch Familie R. rechnete nicht mit dem russischen Angriff – und war gerade im Urlaub in den Karpaten, als der Krieg begann. In ihre Heimat zurückkehren konnten und wollten sie nicht – also floh die Mutter mit dem 16-jährigen Sohn direkt aus dem Urlaub ins Ausland.
Über Umwege gelangten die beiden schließlich nach Heidelberg – mit nicht mehr als ihrem Feriengepäck. "Sie hatten eigentlich nichts dabei", erinnert sich Pfarrerin Imke Diepen, die die beiden betreut. "Nur das Geld, das sie in den Taschen hatten." Und als wäre das nicht dramatisch genug, gerieten sie in Deutschland auch noch in die Mühlen der Bürokratie. Für die beiden wurde nämlich ein leer stehendes Büro als provisorische Wohnung hergerichtet, die alte Dusche, seit Jahrzehnten nicht benutzt, reaktiviert. Doch dieser löbliche Einsatz brachte Tücken mit sich. Denn das Büro hat keine richtige Adresse – und das hatte Auswirkungen auf die Bewilligung von Sozialleistungen, die ukrainischen Geflüchteten zustehen. Die Auszahlung verzögerte sich immer wieder. "Und irgendwann hatten sie kein Geld mehr zum Essen", so Diepen.
Hier sprang der ökumenische Spendenfonds "Flucht und Migration" ein, den die RNZ und ihre Leser mit der Aktion "RNZ hilft" tatkräftig unterstützen. Seit dem Start an Ostern kamen so bereits fast 10.000 Euro an Spenden zusammen. 700 Euro davon wurden für Familie R. genutzt. Neben Geld für Essen und die Erstausstattung für das Zimmer, das sie mittlerweile beziehen konnten, bekamen Mutter und Sohn auch einen gebrauchten PC für Deutschkurse, den Schulunterricht des Jungen und auch, um Kontakt mit der Familie halten zu können – sehr zur Freude der beiden: "Die konnten das gar nicht glauben", berichtet Diepen.
Damit die RNZ sowie die großen Kirchen in Heidelberg auch in weiteren Fällen unbürokratisch und schnell helfen können, sind sie auf Spenden angewiesen – auf das
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