Bäderpersonal wird dringend gesucht
1700 Heidelberger Kinder haben zwischen Pfingsten und Oktober schwimmen gelernt. Weihnachten sollen wieder Kurse stattfinden.

Von Sarah Hinney
Heidelberg. Monatelang waren die Schwimmbäder wegen der Coronapandemie im vergangenen Jahr geschlossen. Für regelmäßige Schwimmer war das ein Ärgernis. Mit Blick auf Hunderte Kinder, die in diesem Zeitraum eigentlich schwimmen lernen sollten, war die Situation besorgniserregend. Heidelberg hat rasch reagiert. Kaum durften Bäder wieder öffnen, haben die Stadt, die Stadtwerke, der Schwimmverein SV Nikar und die Franziska van Almsick Stiftung in einer organisatorischen Meisterleistung Schwimmkurse für Heidelberger Kinder angeboten. Ab Beginn der Sommerferien waren auch Sportkreis und DLRG mit im Boot. Die Kurse waren für alle Kinder kostenlos. Viele haben nicht nur gelernt, sich sicher über Wasser zu halten, sondern auch das "Seepferdchen" und sogar weitere Schwimmabzeichen abgelegt.
"Zwischen Pfingsten und Oktober haben 1700 Kinder in insgesamt 200 Kursen schwimmen gelernt", so Gert Bartmann, Leiter des Amtes für Sport und Gesundheitsförderung, in der jüngsten Sitzung des Sportausschusses am Dienstagabend. Dies sei aber nur möglich gewesen, weil die Stadtwerke Heidelberg mit sämtlichen Personalressourcen die für die Öffentlichkeit geschlossenen Hallenbäder zur Verfügung gestellt habe, erklärte er. "Wir wollen auch in den Weihnachtsferien wieder Kinderschwimmkurse möglich machen", erklärte der Sportamtsleiter weiter. Die Organisation sei jedoch schwierig.
Das größte Problem bei der gesamten Planung ist der Personalmangel. "Das ist ein bundesweites Problem", erklärte Bartmann. Dabei fehlten nicht nur Bademeister, sondern auch technisches Fachpersonal. Hinzu käme, dass der Corona-Sonderbetrieb mehr Personal erfordere als sonst. Im Moment müsste beispielsweise immer jemand an der Kasse sitzen, der Impf- und Testnachweise kontrolliert, sagte Bartmann auf RNZ-Nachfrage.
"Zusätzlich fehlen auch Aushilfskräfte, beispielsweise Studenten", so der Amtsleiter weiter. Viele seien aufgrund des der letzten Lockdowns abgewandert und mittlerweile anders beschäftigt, neue Aushilfskräfte indes aktuell schwer zu finden. Wie drängend das Problem ist, macht der gemeinsame Appell von Bartmann und Stadtwerken deutlich: "Um den Bürgerinnen und Bürgern neben dem Schul- und Kursbetrieb trotz dieser Bedingungen konstante, besucherfreundliche Öffnungszeiten in den Heidelberger Bädern bieten zu können, suchen die Stadtwerke Heidelberg Bäder aktuell mit Hochdruck Fachangestellte für Bäderbetriebe sowie Aushilfen für die Wasseraufsicht und den Kassenbetrieb."
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Sicher scheint schon jetzt zu sein, dass aufgrund des Personalmangels nicht alle Hallenbäder in den Weihnachtsferien öffnen können. Aktuell sei geplant, ein Hallenbad für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ein Bad ausschließlich für Schwimmkurse zu öffnen und ein Hallenbad zu schließen. Um welche Bäder es sich konkret handelt, konnte Bartmann am Mittwoch noch nicht sagen.
Auch zum Umfang der Schwimmkurse kann der Sportamtsleiter noch keine genauen Auskünfte geben: "Wir wissen es noch nicht, wir sind noch am Organisieren. Sicher ist, wir kriegen etwas hin, aber in welcher Form und in welchem Umfang – das ist noch unklar."



