Kunden beschweren sich über überfüllten Heidelberger Baumarkt
Konzern: "Die behördlichen Vorgaben deutlich unterschritten"

Heidelberg. (dns) Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, sollte man überall Abstand halten. Doch was, wenn das nicht möglich ist? "Beim Besuch des Bauhauses Eppelheimer Straße Samstag, 2. Mai, habe ich mit Erschrecken festgestellt, dass mehrere Hundert Leute in den Markt gelassen wurden", schrieb ein Leserbriefschreiber der RNZ. "Abstand zu halten war nicht durchführbar." Ähnlich erlebte es RNZ-Redakteur Daniel Bräuer eine Woche später: "Der Laden war brechend voll, die Kassenschlange ging quer durch den Markt."
Hat der Baumarkt also mehr Kunden reingelassen als erlaubt? Oder zumindest mehr als in den ersten Wochen? Die Pressestelle des Konzerns verneint beides: Man werde in allen Filialen den Anforderungen gerecht. "Zahlreiche Überprüfungen durch örtliche Aufsichtsbehörden haben deren vorbildliche Umsetzung bestätigt." Dabei halte man sich nicht nur an die behördlichen Vorgaben, sondern unterschreite sie in Heidelberg sogar deutlich: Denn die erlauben laut Bauhaus 1700 Personen gleichzeitig in dem 20.000 Quadratmeter großen Markt, nach der Empfehlung des Landes wären es 1000.
"Gegenwärtig und auch in den Wochen zuvor dürfen sich im Fachcentrum Heidelberg aber maximal 275 Personen im Haupthaus sowie 50 Personen in der Drive-In-Arena aufhalten", so ein Sprecher. Daran habe man sich auch an den Samstagen gehalten – auch wenn die "Kundenfrequenz" da höher sei als unter der Woche. Dann sei es natürlich möglich, dass auch mal Gänge voll seien. Damit der Abstand trotzdem eingehalten werde, sei man "auf die Vernunft und solidarische Mithilfe unserer Kunden angewiesen".
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Nichtsdestotrotz will der Konzern auf die Kritik der RNZ-Leser reagieren: Man werde die Wegeführung innerhalb des Marktes "bedarfsgerecht anpassen", so der Sprecher. So soll es auch dann nicht zum Rückstau von den Kassen bis in den Mittelgang kommen, wenn 275 Kunden gleichzeitig vor Ort sind – wie es übermorgen vermutlich wieder der Fall ist.



