Mit Samy Deluxe in die Verlängerung
"Metropolink" war trotz Corona ein voller Erfolg - Jetzt gibt es eine Zugabe mit Rapper Samy Deluxe - Kurator Pascal Baumgärtner im Interview

Von Philipp Neumayr
Heidelberg. Ein Festival unter solchen Bedingungen hat auch Pascal Baumgärtner noch nicht organisiert. Die sechste Auflage des "Metropolink" ging am Sonntag zu Ende. Wegen Corona mussten in diesem Jahr besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. So durften – anders als sonst – höchstens 500 Gäste gleichzeitig auf die 20.000 Quadratmeter große Fläche im Süden von Patrick-Henry-Village (PHV). Im RNZ-Gespräch erklärt Festival-Macher Baumgärtner, wie das funktioniert hat und weshalb das "Metropolink" 2020 noch nicht vorbei ist.
Herr Baumgärtner, neun Tage Festival unter Corona-Bedingungen liegen hinter Ihnen. Was ist Ihr Fazit?

Es ist besser gelaufen als gedacht. Klar waren zu Beginn Sorgen da, ob das alles umgesetzt wird, wie wir uns das vorstellen oder ob wir da besonders viel kommunizieren müssen. Aber ich muss sagen, dass ich selten so ein respektvolles und verantwortungsbewusstes Publikum erlebt habe wie in diesem Jahr. Ob Jung oder Alt: Alle haben sich an die Maßnahmen gehalten und Maske getragen, wenn sie nicht gerade gesessen sind oder etwas gegessen oder getrunken haben. Alle hatten große Lust auf Kunst und Kultur – sowohl die Gäste als auch die Künstler. Es war ein beiderseitiges Liebe-Versprühen.
Was war Ihr Höhepunkt beim Festival?
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Boah, das ist echt eine schwierige Frage, da habe ich bis jetzt noch gar nicht drüber nachgedacht. Die Wand im Hauptbahnhof war für mich der absolute künstlerische Höhepunkt, auch was die Reichweite angeht. Das Kunstwerk sehen jeden Tag Zehntausende Menschen. Aber auch das Festivalzentrum auf PHV war für mich besonders, gerade weil das unter so erschwerten Bedingungen organisiert wurde und dann doch alles wie am Schnürchen lief. Wir waren jeden Abend ausverkauft, was toll ist, weil ja niemand wusste wie es im August sein wird mit Urlaub und Corona.
Es war das erste Mal, dass man nur mit Tickets zum Festival kam. Ist das ein Konzept, das sich auch für die Zukunft bewährt hat?
Auf jeden Fall. Es ist ja auch verständlich, dass man für etwas zahlt, wofür man Programm und Qualität bekommt. Das Festival und die Kunst an sich bekommen dadurch noch einmal eine andere Wertigkeit. Wir hatten mit den Tickets in diesem Jahr einfach einen besseren Ablauf. Man kann die Gäste besser erfassen und darüber aufklären, was auf dem Gelände passiert. Durch das Ticket und den Verkauf im Internet ist das Festival auch noch einmal bekannter geworden. Und die Leute haben es auch gerne bezahlt. Von daher war das ein Erfolg auf ganzer Linie.

War es das nun mit der urbanen Kunst bis zum Sommer 2021?
Nein. So viel Kunst und Kultur in diesem Jahr wurde wegen der Pandemie abgesagt, wir hatten einen riesigen Zuspruch und wollten einfach nicht, dass es schon zu Ende ist – darum hatte ich die Idee, noch einen nachzulegen. Wir verlängern das Festival um einen Tag und machen am Donnerstagabend noch einmal "Metropolink Deluxe".
Was darf man sich darunter vorstellen?
Der Rapper Samy Deluxe wird auf der Festivalbühne auftreten. Er macht über 90 Minuten einen großen Gig. Vorher spielen als Support-Band noch "Nepumuk" aus Frankfurt. Ich bin mir sicher, dass wir das Festival mit diesem Knaller gebührend beenden.
Info: Einlass für das Konzert am Donnerstag, 20. August, ist ab 18 Uhr. Tickets zum Preis von 35 Euro gibt es im Internet unter dem Link: https://metropolink.loveyourartist.store/de/.



