Heidelberger Zoo

"Ludwig" ist das neue Paten-Tier der RNZ

Der Elefantenbulle Gandhi zieht nach Frankreich. Zum Abschied gab es Äpfel.

26.10.2018 UPDATE: 27.10.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 55 Sekunden

"Wir werden dich vermissen": Gut 50 Menschen kamen in den Zoo, um sich von Gandhi zu verabschieden. Fotos: Rothe

Heidelberg. (tt) Die Rhein-Neckar-Zeitung hat ein neues Paten-Tier im Heidelberger Zoo: Bei der kleinen Abschiedsfeier für den Elefantenbullen Gandhi, der im November in den Zoo La Palmyre im Südwesten Frankreichs umzieht, naschte der siebenjährige Dickhäuter Ludwig als erstes vom Logo der RNZ, das Zoo- und Zeitungsmitarbeiter aus Karotten und Äpfeln in den Sand der Elefantenanlage gelegt hatten. Damit war besiegelt, wer Gandhi als Paten-Tier nachfolgt. "Wiggerl", wie Ludwig mit Spitznamen heißt, kam 2015 aus dem Tierpark Hellabrunn in München nach Heidelberg.

Rund 50 Personen waren gekommen, um sich von Gandhi, dem Chef der Jungbullen-Wohngemeinschaft, zu verabschieden. Einige von ihnen nutzten die Gelegenheit, gute Wünsche für die Reise auf vorbereiteten Papierelefanten zu hinterlassen: "Wir werden Dich vermissen!" oder "Viel Spaß mit den Französinnen" war auf den Kärtchen zu lesen. "Unsere Elefanten haben alle einen Fanclub", erklärt Zoodirektor Klaus Wünnemann. So bekommt etwa Gandhi regelmäßig Besuch von einem Fan aus den Vereinigten Staaten, der ihn auch im neuen Zoo, der direkt am Atlantik liegt, besuchen wird. Und natürlich bekommt auch Ludwig Besuch aus der alten Heimat: "Mehrmals im Jahr kommen Fans zu uns, um ihren ,Wiggerl’ zu sehen", sagt Wünnemann.

Er war am schnellsten beim RNZ-Logo aus Äpfel und Karotten: Das neue Paten-Tier der Rhein-Neckar-Zeitung ist Ludwig, "Wiggerl", aus Bayern.

"Ludwig ist sehr, sehr gut in die Gruppe integriert und hat sich in den letzten Jahren viel bei Gandhi abgeschaut. Die beiden haben ein sehr inniges Verhältnis", berichtet Stefan Geretschläger, Revierleiter bei den Elefanten. Bei den Tierpflegern wurde er deshalb scherzhaft auch als Gandhis Praktikant bezeichnet.

Für den zwölfjährigen Gandhi war gestern ein Abschiedsgruß ebenfalls aus Karotten und Äpfeln gelegt und der Elefant machte sich zunächst über die Äpfel her. "Dass Gandhi uns verlässt, sehen wir durchaus mit einem lachenden und einem weinenden Auge", so Wünnemann. Man sei stolz, dass sich der Elefant so gut entwickelt habe. "Wir gehen davon aus, dass er die Erwartungen als Zuchtbulle in seiner neuen Heimat erfüllt", sagt der Zoodirektor.

Der frei werdende Platz in der Jungbullen-Wohngemeinschaft hat sich schnell herumgesprochen: "Als klar war, dass Gandhi geht, haben sofort einige Kollegen mit Jungbullen im Bestand angerufen", berichtet Wünnemann. Ein Zeichen dafür, welchen guten Ruf die Heidelberger Elefantenhaltung genießt. Einen neuen Mitbewohner wird es aber trotzdem so schnell nicht geben: "Wenn wir das alte Elefantenhaus abreißen und die Trainingswand bauen, sollte das Haus nicht voll besetzt sein", so Wünnemann. Das Sommerhalbjahr sei zudem ein wesentlich besserer Zeitpunkt für Zuwachs: "Dann kann die Außenanlage zur Eingewöhnung mitgenutzt werden", erläutert der Zoochef.

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Der Umzug von Gandhi wird in der Wohngemeinschaft erst einmal die Rangfolge durcheinander bringen: "Es wird Unruhe in der Gruppe geben", weiß Geretschläger. Er glaubt, dass Ludwig in der neuen Konstellation das Kommando übernehmen wird, schon allein deshalb, weil er dann der einzige mit deutlich ausgeprägten Stoßzähnen in der Gruppe sein wird - ein Zeichen für ein dominantes Tier. "Aber das ist letztendlich alles Spekulation. Wir werden es sehen", ist Geretschläger entspannt. Wer am Ende Chef wird, ähnle den Prozessen in der Politik, erläutert Wünnemann: "Es ist eine Mischung aus Fähigkeit, Machtwillen und dem richtigen Zeitpunkt.

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