Zelten gegen Wohnungsnot
Demonstration am Mittwoch auf dem Universitätsplatz

Symbolfoto: dpa
Heidelberg (rnz). Jetzt fangen die Studenten an, wegen der Wohnungsnot auf die Straße zu gehen. Am Mittwoch tritt erstmals das neu gegründete "Heidelberger Wohnraumbündnis" in Erscheinung. Um 16 Uhr ruft es zu einer Kundgebung auf dem Universitätsplatz auf. "Wir wollen auf die prekäre Lage auf dem privaten Heidelberger Wohnungsmarkt aufmerksam machen und ein Zeichen gegen steigende Mieten, Wohnungsnot und Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt setzen", sagt Hannah Niemeyer von dem Bündnis.
Um ihrem Anliegen symbolisch Ausdruck zu verleihen, werden die Studenten auf dem Uniplatz auch einige Zelte aufschlagen. In der Vergangenheit gab es tatsächlich immer wieder Erstsemester, die einige Tage oder sogar Wochen in Zelten übernachten mussten, weil sie kein Zimmer gefunden hatten. "Unser Bündnis ist zwar von Studentinnen und Studenten initiiert, wir sind aber offen für alle - und setzen uns auch ein für alle, die es schwer haben auf dem Wohnungsmarkt", so Hannah Niemeyer.
Initiiert hat das Bündnis Isabelle Braun. Ihre Forderung: "Menschen müssen unabhängig von Aufenthaltsstatus, finanziellen Möglichkeiten, Hautfarbe, Geschlecht, Sexualität, Körperlichkeit oder Religion einen gerechten Zugang zu Wohnraum haben." Mit den steigenden Mieten schreite die Verdrängung schlechter gestellter Bevölkerungsgruppen voran - und treibe sie raus aus der Stadt.
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Das Bündnis sei ein zivilgesellschaftlicher Zusammenschluss, der Druck auf die Politik ausüben wolle, diesen Verdrängungswettbewerb zu stoppen. Auf der Kundgebung am Mittwoch werden unter anderem Vertreter des Beirats für Menschen mit Behinderung, des Mietervereins, verschiedener Wohnprojekte und ein Geflüchteter sprechen.