Sie brüten wieder
Schwanengelege an der Alten Brücke: Tiere bitte nicht füttern - Nistplatz wurde abgesperrt

Von Anica Edinger
Heidelbergerinnen und Heidelberger fiebern jährlich mit – wenn das Schwanenpaar an der Alten Brücke im Frühjahr seinen Nachwuchs ausbrütet. Jetzt ist es wieder soweit: Die beiden Tiere haben sich wieder ein Nest gebaut und sitzen dort auf ihren Eiern. Wie viele es genau sind, ist der RNZ nicht bekannt. Und auch das städtische Umweltamt konnte noch keinen Blick auf die Eier werfen. Sie werden gut behütet von den werdenden Schwanen-Eltern.
In den vergangenen Jahren spielten sich am Neckarufer rund um das Schwanengelege immer wieder veritable Dramen ab: Im Jahr 2016 wurde das Nest samt Eiern vom Hochwasser mitgerissen, 2017 fielen die geschlüpften Küken Fressfeinden zum Opfer, 2018 schlüpften schließlich erfolgreich Küken – doch schon 2019 ereignete sich eine neue Tragödie um das Gelege: Das Technische Hilfswerk Heidelberg und die Berufstierrettung Rhein-Neckar versuchten, das Nest mitsamt Eier vor einem drohenden Hochwasser zu retten und bugsierten es auf einen Ponton aus Plastik-Containern. Doch genau das bedeutete das Ende für das Gelege: Die Schwanen-Mama nahm das Nest nicht mehr an.
Im vergangenen Jahr schließlich schlüpften wieder erfolgreich kleine Schwäne an der Alten Brücke: Wie viele es genau waren und wie viele es letztlich auch geschafft haben, ist nicht bekannt. Doch aus dem Umweltamt heißt es: "Zumindest der Großteil ist zu jungen Schwänen herangewachsen."
Damit das auch in diesem Jahr wieder so sein wird, weist das Umweltamt darauf hin, dass die Schwäne an der Alten Brücke – und Schwäne im Allgemeinen – unter keinen Umständen gefüttert werden sollen. Denn Schwäne ernährten sich natürlicherweise von am Wasser wachsenden Pflanzen, Gras, Algen, Würmern oder Insekten. "Der Verzehr von Brot oder Brötchen allerdings", schreibt das Umweltamt, "führt bei Schwänen zu Koliken und Vergiftungen bis hin zum Tod der Tiere!" Zudem gewöhnten sich Schwäne durch das Zufüttern an den Menschen und auch die Jungtiere lernten nicht richtig, wie sie selbstständig Nahrung in der Natur finden. Dem Umweltamt sei aufgefallen, dass im Bereich der Niststelle Brötchen gefunden worden seien. Dieses Nahrungsangebot von Menschen sei nicht notwendig, so die Behörde.
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Der Nistplatz an der Alten Brücke sei vom Abwasserzweckverband auch dieses Jahr wieder abgesperrt worden, damit das Schwanenpaar in Ruhe brüten kann. Solange keine artenschutzrechtlichen Konflikte entstehen oder vorhersehbar werden, gebe es seitens des Umweltamtes zum jetzigen Zeitpunkt auch keinen weiteren Handlungsbedarf.



