Kommt der Sportplatz auf das Dach?
Mehr als drei Hektar sind im neuen Stadtteil für Sportanlagen vorgesehen - Doch Platz ist dort eigentlich Mangelware

Von Maria Stumpf
Heidelberg. Der Tenor war eindeutig: Bauland muss man sparsam verwenden und vorhandene Flächen effektiv nutzen. In der jüngsten Sitzung des Konversionsausschusses informierte Oberbürgermeister Eckart Würzner über die Sportflächen, die im neuen Stadtteil in Patrick-Henry-Village (PHV) entstehen sollen. Doch es blieb unklar, ob und wie nach dem Bürgerentscheid gegen den Umzug des Ankunftszentrums auf die Wolfsgärten auch Einschnitte für das Sportentwicklungskonzept notwendig werden.
Zu der digitalen Sitzung waren anlässlich der Thematik auch Vertreter des Sportausschusses eingeladen. Grundsätzlich signalisierten die Räte Zustimmung zu den Plänen. "Über den Mehrwert des Sports müssen wir hier nicht reden", hieß es. Unstrittig war die Bedeutung des Sports als Beitrag zur Gesundheit, zur Einübung sozialen Verhaltens, zur Integration, als Lebenshilfe. "Sieht gut aus", meinte Nicolá Lutzmann (Grüne) zu der Vorlage, andere stimmten zu. Er frage sich allerdings, so Lutzmann, ob die ausgewiesenen Flächen für die angedachten 10.000 Bewohnerinnen und Bewohner des neuen Stadtteils reichten. Zumal Würzner die Situation nach dem Bürgerentscheid so beschrieb: "Wir müssen den dynamischen Masterplan im Ganzen sehen. Das heißt, alles wird eventuell proportional an Flächen abgeben müssen."
Als die US-Army noch in PHV war, bestimmten großflächige Baseballfelder und nur drei Sporthallen das Areal. Jetzt möchte die Stadt dort verschiedene Möglichkeiten anbieten. Allein die Sportflächen wie Fußball-, Basketballplätze oder Beachvolleyballfelder nehmen im vorliegenden Masterplan eine Gesamtfläche von 3,4 Hektar ein. Die konkrete Anzahl und Ausgestaltung der einzelnen Flächen erfolge im weiteren Planungsprozess. Dabei seien auch Dachflächen als Sportanlagen geplant und würden auf kreative Weise in weitere Überlegungen einbezogen. Die Sporthallen sollen indes ihren Platz vorzugsweise in der Randbebauung des Parkways, der zentralen Flaniermeile, finden, eine Dreifeldhalle in Verbindung mit den größeren Sportflächen im Bereich eines Grünzuges im Süden angeordnet werden.
In Bezug auf das zukünftige Sportangebot auf PHV stehe die Verwaltung im Austausch mit Vertretern des Sportkreises und des Bündnisses für Sport, so der OB. Insgesamt sei die Planung begrüßt und eine enge Abstimmung für die Detailplanung vereinbart worden. Zufrieden nahmen die Ausschussmitglieder auch zur Kenntnis, dass die Stadt das Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität mit der Erarbeitung eines Sportentwicklungsplans beauftragen werde. Schließlich gelte es auch zu prüfen, ob Synergien mit vorhandenen Sportanlagen in den Nachbargemeinden generiert werden könnten. Für die Ausschussmitglieder blieb wichtig, dass man bei der Ermittlung des Sportbedarfs darauf achten solle, nicht nur Schul- und Vereinssport, sondern auch andere Formen im Auge zu behalten.
Auch interessant
Wie die Stadt weiter mitteilte, werden als erste Maßnahme derzeit bereits Bestandsflächen hergerichtet, um temporär eingeschränkte Sportnutzungen zu ermöglichen.



