Gerner erwägt Anzeige gegen Pavaloi
Heidelbergs Kulturbürgermeister Gerner wehrt sich gegen einen Nazi-Vergleich von Museumsdirektorin Margareta Pavaloi

Das Heidelberger Völkerkundemuseum. Archiv-Foto: Rothe
RNZ. Nachdem die Direktorin des Völkerkundemuseums, Margareta Pavaloi, Kulturbürgermeister Joachim Gerner scharf angegriffen und "erpresserische Praktiken" vorgeworfen hatte, die man von der Stadt "seit 1933" kenne, wehrt sich dieser heute in einer Stellungnahme und kündigt an, eine Strafanzeige wegen Beleidigung gegen die Museumsdirektorin zu erwägen.
"Die Vorwürfe der Leiterin des Völkerkundemuseums sind absolut untragbar. Ich bin schockiert von den völlig haltlosen Unterstellungen und weise sie vollumfänglich zurück", heißt es in Gerners Stellungnahme. "Meine Person und mit mir die Mehrheit im Kuratorium der Portheim-Stiftung haben einzig und allein das Ziel, das Völkerkundemuseum und die Stiftung als Trägerin in eine gute Zukunft zu führen."
Das werde aber mit den Methoden, für die Pavaloi stehe, nicht möglich sein. "Das derzeitige Museumskonzept ist 30 Jahre alt, eine Überarbeitung liegt bis heute nicht vor. Im Jahr 2015 zählte das Museum gerade einmal 3500 Ausstellungsbesucher und blieb damit weit hinter seinen Möglichkeiten zurück", so Gerner. Und er kündigt an: "Ich persönlich muss darüber nachdenken, ob ich gegen Frau Pavaloi Strafanzeige wegen Beleidigung stellen werde."
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Unabhängig von den jüngsten Attacken Pavaloi sowie Gerners Reaktion darauf, entscheidet der Gemeinderat am 18. Mai über die Freigabe eines erhöhten Zuschusses an das Museum für 2017 und 2018.