Stadt sucht Ideen für das Hospital-Gelände
Konversionsausschuss beschloss einen Wettbewerb - Bürger sollen an der Ausschreibung mitarbeiten

Es war eine kleine Überraschung, als die US-Armee im September das Gelände des Hospitals im Süden Rohrbachs räumte. So schnell hatte man weder bei der Stadt noch bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), die jetzt im Besitz des Areals ist, mit der Rückgabe gerechnet. Ein städtebaulicher Wettbewerb soll nun Ideen für die Nachnutzung der Fläche sammeln, das beschloss der Konversionsausschuss des Gemeinderats einstimmig in seiner gestrigen Sitzung.
Der Wettbewerb richtet sich an Stadt- sowie Landschaftsplaner und soll von einem externen Büro begleitet werden. Wie die Aufgabenstellung genau aussehen wird, darüber sollen die Bürger mitentscheiden, ebenso über die Kriterien, anhand derer die Wettbewerbsbeiträge bewertet werden. Auch wird es um die Frage gehen, wer aus der Bürgerschaft ins Preisgericht berufen wird, das die Sieger des Wettbewerbs kürt. Am 28. November werden diese und weitere Themen im ersten Bürgerforum zum Hospital-Gelände diskutiert. Eine Befragung mit "Schlüsselpersonen" aus Rohrbach hat bereits stattgefunden.
Bis Ende des Jahres werden sich außerdem die Fachleute aus der Stadtverwaltung das Gebiet genau ansehen, um die Wettbewerbsaufgabe weiter zu konkretisieren. Außerdem werde man Anfang 2014 schon Kontakt mit möglichen Entwicklern aufnehmen, damit deren Ideen ebenfalls berücksichtigt werden können, sagte Oberbürgermeister Eckart Würzner in der Sitzung. Die Stadt will die Flächen zunächst von der Bima kaufen und sie dann an Investoren weitergeben. Die städtischen Gremien sollen im Februar 2014 über die Grundzüge des Wettbewerbs entscheiden.
Ab August 2014 beginnt mit der Bekanntmachung die Bearbeitungszeit für die teilnehmenden Büros, die etwa zwei Monate betragen wird. Danach werden die Ergebnisse formal geprüft und inhaltlich zusammengefasst. Ende des Jahres tagt eine Jury und bestimmt die Preisträger, danach werden die Arbeiten öffentlich ausgestellt. Weil es sich um ein so großes Gebiet handelt - das Hospital-Areal ist 9,3 Hektar groß - rechnet die Verwaltung mit einer Summe von 80 000 Euro an Preisgeld für die Sieger, insgesamt werden die Kosten für den Wettbewerb mit 150 000 Euro beziffert.
Vorfestlegungen zur späteren Nutzung, etwa das Verhältnis von Wohnen zu Gewerbe, wurden jetzt noch nicht getroffen, der Konversionsausschuss fasste lediglich einen Grundsatzbeschluss zum Wettbewerb. Klar ist allerdings, dass weniger Bausubstanz erhalten bleiben wird als in Mark Twain Village und den Campbell Barracks in der Südstadt. Insgesamt stehen 26 ein- bis viergeschossige Gebäude auf dem Gelände, von denen zwei unter Denkmalschutz stehen. Das "alte" Hospital und der Neubau aus den 1950er-Jahren gehören nicht dazu, sollen aber auch stehen bleiben, sagte Annette Friedrich, die Leiterin des Stadtplanungsamtes. Dennoch werde es eine "städtebauliche Neuordnung" geben.