Spatenstich für das Luxor-Kino: Aufbruch in eine neue Ära

Am Montag fand der Spatenstich für den neuen Luxor-Filmpalast an der Eppelheimer Straße in der Bahnstadt statt. Dort werden ab Ende 2016 - spätestens Anfang 2017 - rund 1800 Besucher in 15 Sälen Filme anschauen können.

29.07.2015 UPDATE: 30.07.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 45 Sekunden

Jochen Englert (r.), Geschäftsführer der Luxor-Kinos, konnte auf dem Kinogelände an der Eppelheimer Straße zahlreiche Gäste begrüßen. F: Rothe

Von Timo Teufert

Bald wird Heidelberg kein weißer Fleck mehr auf der Landkarte der Mainstream-Kinos sein: Am Montag fand der Spatenstich für den neuen Luxor-Filmpalast an der Eppelheimer Straße in der Bahnstadt statt. Dort werden ab Ende 2016 - spätestens Anfang 2017 - rund 1800 Besucher in 15 Sälen Filme anschauen können. Beim Spatenstich gab es viel Lob für das Konzept der Betreiberfamilie Englert, die bereits in Walldorf, Bensheim, Schwetzingen und Nidderau entsprechende Kinos führt.

"Wir wollen Heidelberg in eine neue Kino-Ära führen", versprach Jochen Englert, Geschäftsführer der Luxor-Kinos, in seiner Ansprache. Er bedankte sich bei allen Beteiligten - vor allem bei der Stadt, der Sparkasse, dem Bankenkonsortium und den Architekten - die den Bau möglich machen.

Neben sechs Mainstream-Kinos im Erdgeschoss werden sich im neuen Gebäude weitere Säle im Mittelgeschoss sowie fünf Kunstkinos im Obergeschoss befinden. Hinzu kommt noch ein Open-Air-Kino auf der Dachterrasse. Vier Kinos werden als sogenannte Themenkinos zu bestimmten Filmthemen ausgebaut.

Baubürgermeister Bernd Stadel gratulierte der Familie zur gelungenen Planung, gestalterisch werde sich die Bahnstadt mit dem Kino weiter profilieren. Stadel lobte nicht nur die hervorragende Anbindung des Standorts, sondern auch die Aufgeschlossenheit der Englerts in Sachen Barrierefreiheit: "Da haben wir bei Ihnen offene Türen eingerannt", so der Bürgermeister.

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In einem Pilotprojekt werden Untertitel für Gehörlose und Filmbeschreibungen für Blinde per App auf das Smartphone gesendet. Hinzu kommen zahlreiche Plätze für Rollstuhlfahrer. "Es ist eine gute Nachricht, dass es jetzt endlich losgeht. Das haben wir lange herbeigesehnt", freute sich Stadel über das Leuchtturmprojekt.

Für den Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Heidelberg, Peter Dohmeier, entsteht in der Bahnstadt ein Fünf-Sterne-Lichtspielhaus: "Einen Stern bekommen Sie für den Standort Heidelberg, die ehemalige deutsche Kinohauptstadt. Einen zweiten für die Bahnstadt, einen dritten für Matthias Hansske, den besten Kinoarchitekten den es gibt, den vierten für die Fassadenplanung von Hübner + Erhard und den fünften Stern dafür, dass Sie sich dem Kino angenommen haben."

Die regional verwurzelte Unternehmerfamilie setzte sich im Auswahlverfahren gegen elf andere, teilweise international agierende Mitbewerber durch. "Die Bahnstadt soll leben und die Familie Englert lebt das Kino - das war damals neben der Architektur ausschlaggebend für den Zuschlag", betonte Dohmeier.

Architekt Matthias Hansske, ein Spezialist für Kinobauten, erklärte, das Konzept richte sich an alle und solle keine Schwellenangst erzeugen: "Insofern sind wir ein 5-Sterne-Kino für alle", so Hansske. Schließlich werde man eine große Bandbreite an Filmen spielen, um eine große Bandbreite an Zuschauern anzusprechen.

Das Premiumkino, das in der Bahnstadt entstehe, hebe sich von anderen ab, weil nicht ein Konzern mit strikten Standards baue, sondern ein Familienunternehmen. Die lange Zeit ohne Multiplex in Heidelberg sieht Hansske sogar als Chance: Während in anderen Städten Multiplex-Kinos herunterkommen würden, werde in Heidelberg nun in die neueste Technik investiert.

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