So kommt man an das neue 3-Euro-Ticket für Bus und Bahn
Es gilt ab September. Wer bekommt es? Und wie? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Heidelberg. (dns) Viele Heidelberger können ab 1. September Busse und Bahnen deutlich günstiger nutzen. Denn der Gemeinderat hat im Juli das sogenannte "Drei-Euro-Ticket" für Kinder, Jugendliche sowie Inhaber eines Heidelberg-Passes beschlossen. Außerdem wird die "Karte ab 60" günstiger. Aber wie kommt man an die vergünstigten Fahrkarten – und was ist, wenn man bereits eine Jahreskarte hat? Die RNZ beantwortet die wichtigsten Fragen:
Gibt es wirklich ein neues Ticket? Nein. Deswegen sprechen Stadtverwaltung und Rhein-Neckar-Verkehr (RNV) auch nicht mehr offiziell vom "Drei-Euro-Ticket". Denn faktisch werden in der einjährigen Pilotphase, die der Gemeinderat beschlossen hat, nur bestehende Tickets bezuschusst, kein neues eingeführt. Stattdessen sinken die Kosten der Berechtigten für das Maxx-Ticket, die Jahreskarte oder die "Karte ab 60". Dabei behalten diese Tickets auch ihre Gültigkeit für den gesamten VRN-Verbund.
Wer genau ist berechtigt? Ganz wichtig: Nur Menschen mit Wohnsitz in Heidelberg – denn das Ticket wird durch Zuschüsse der Stadt günstiger, die etwa 15 Millionen Euro für die Laufzeit von einem Jahr zahlen muss. Unter den Einwohnern sind einerseits Kinder, Jugendliche, Schüler unter 21 Jahren berechtigt, sich das Ticket für monatlich drei Euro zu kaufen – wenn sie auch vorher schon ein Maxx-Ticket kaufen konnten. Studenten – auch unter 21 Jahren – erhalten den Zuschuss dagegen nicht. Andererseits sind es alle Menschen, die den "Heidelberg Pass" oder "Heidelberg-Pass+" beziehen. Daneben können sich Menschen ab 60 Jahren die "Karte ab 60" holen. Dank des städtischen Zuschusses kostet die dann nur noch 365 Euro pro Jahr – statt 565 Euro.
Wie bekommt man das günstige Ticket? Im Gegensatz zum Neun-Euro-Ticket gibt es die Drei-Euro-Variante weder am Automaten noch in der App. Außerdem ist es nur im Jahresabo erhältlich. Dieses schließt man so ab wie andere Abos bislang auch – entweder im RNV-Online-Shop oder in der Mobilitätszentrale, Kurfürsten-Anlage 62. Dabei muss jeweils mit dem entsprechenden Ausweis nachgewiesen werden, dass man berechtigt ist.
Aus technischen Gründen werden im Online-Shop in den nächsten Tagen noch die alten Preise angezeigt. Jedoch werde nach dem Vertragsabschluss nur der reduzierte Betrag abgebucht, versichert die Stadtverwaltung. Um gleich ab 1. September in den Genuss der Förderung zu kommen, muss man sein Abo bis 20. August beantragen.
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Was ist, wenn man schon ein Abo hat? Wer berechtigt ist und bereits ein RNV-Abo hat, das nach dem 1. September noch gültig ist, muss laut Stadtverwaltung nichts tun. Die RNV werde automatisch nur noch den reduzierten Beitrag abbuchen. Wer sein Abo bei anderen Verkehrsunternehmen abgeschlossen hat, muss jedoch kündigen und zur RNV wechseln.
Was passiert am 31. August 2023? Stand jetzt endet dann die Pilotphase und damit das Projekt. Jedoch soll es nach einem halben Jahr evaluiert werden, um zu prüfen, ob eine Fortsetzung sinnvoll ist und wie diese aussehen könnte. Bis dahin dürften sich auch die Rahmenbedingungen ändern. Denn auf Bundesebene wird über einen Nachfolger für das Neun-Euro-Ticket diskutiert.
Außerdem bringt das Land gerade sein Jugendticket auf den Weg, mit dem Kinder, Jugendliche, Schüler und Studenten ab 1. März 2023 für 365 Euro im Jahr landesweit fahren dürfen. "Das Heidelberger Projekt wird ab nächstem Jahr in das landesweite Jugendticket für die Personengruppe U21 übergehen", kündigt die Stadt an.