Heidelberg

Neue Kita in Kirchheim wurde in einem Kraftakt realisiert

Brückenschlag für die Kinderbetreuung: 70 Kinder sollen hier ein zweites Zuhause bekommen.

18.03.2025 UPDATE: 18.03.2025 04:00 Uhr 1 Minute, 47 Sekunden
Bei der Realisierung der Kita mussten einige Hürden überwunden werden – nicht nur der zwischen Haus und Garten liegende Radweg, wegen dem extra eine Brücke gebaut wurde. OB Eckart Würzner (r.) führte durch die neue Einrichtung. Foto: Rothe

Von Alexander Wenisch

Heidelberg. Leonhard Schreiber ist hellauf begeistert. "Es erfüllt mich einfach mit Freude, zu sehen, was hier entstanden ist. Das ist alles so schön geworden." Was der Erzieher meint, ist die neue Kita in der Schwetzinger Straße in Kirchheim. Er könne es kaum erwarten, bis die Kinder endlich die neuen Räume erobern, sagt der künftige Leiter der Einrichtung.

Am 1. April wird es so weit sein. Dann ziehen die beiden Gruppen von der benachbarten Hardtstraße hierher; insgesamt sollen hier 70 Kinder "ein zweites Zuhause" bekommen.

Kinder- und Jugendförderung genieße – trotz angespannter Haushaltslage – erste Priorität in Heidelberg, betonte Oberbürgermeister Eckart Würzner am Montag während der Besichtigung des Neubaus. "Wir wollen weiter die Zukunftsstadt Deutschlands sein, die tolle Bildungseinrichtungen zur Verfügung stellt."

Sozialbürgermeisterin Stefanie Jansen

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bedankte sich für diese Schwerpunktsetzung, aber auch für die Kreativität, die die städtischen Ämter bei der Umsetzung der neuen Kita an den Tag legen mussten. Denn die Realisierung war mehr als holprig. "Ein Kraftakt", sagt Baubürgermeister Jürgen Odszuck.

Beschlossen wurde der Neubau bereits im Dezember 2020. Dann explodierten die Holzpreise, Corona kam. Selbst ein querstehender Riesentanker im Suezkanal hatte negativen Einfluss auf die Materialanlieferung. Dann konnte die Stadt keinen Anbieter finden, der das Gebäude in Holzbauweise verwirklichen wollte. Und als die Bodenplatte gegossen werden sollte, fehlten Dämmplatten. Die, endlich besorgt, dann von der Baustelle gestohlen wurden.

Das alles verzögerte den Bau, der eigentlich in gut einem Jahr hätte fertiggestellt werden können, so Odszuck. Und trieb die Kosten in die Höhe: von 5,45 auf nun 7,6 Millionen Euro. Damit liegt die Betreuungsquote in Kirchheim nun aber bei 105 Prozent für Drei- bis Sechsjährige und bei 60 Prozent für Ein- bis Dreijährige. Nach dem Motto "kurze Beine, kurze Wege" achte man darauf, dort Kitas zu realisieren, wo die Familien auch leben, so der Bürgermeister.

Der Neubau ist in ökologischer Holzbauweise errichtet. Er ist auf zwei Stockwerken mit multi-funktionalen, lichtdurchfluteten Räumen ausgestattet. Im Obergeschoss gibt es zwei Terrassen und, das ist einzigartig, eine Brücke. Die verbindet das Haus mit dem Spielplatz, der ebenfalls neu angelegt wurde. Dazwischen besteht ein Radweg, der laut Odszuck nur mit sehr viel bürokratischem Aufwand hätte verlegt werden können.

Innerhalb von vier Jahren hat die Stadt nun den vierten Kita-Neubau fertiggestellt und so 240 neue Betreuungsplätze geschaffen.

In Heidelberg bieten insgesamt 47 Träger in 135 Kitas sowie 120 Kindertagespflegepersonen Betreuung für mehr als 6200 Kinder an. Für Ein- bis Dreijährige, für die ein Rechtsanspruch auf Betreuung besteht, liegt die Versorgungsquote bei 98 Prozent, bei der Gruppe der Dreijährigen bis zum Schulstart bei knapp 110 Prozent.

Die bisherige Kita in der Hardtstraße wird indes aufgegeben. Es soll auch dort ein Neubau entstehen, "die fertigen Pläne liegen bereits in der Schublade", so Odszuck. Aber aufgrund der schwierigen Haushaltslage "machen wir hier wahrscheinlich erst mal eine Atempause".

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