Heidelberger Stadträte legen sich auf neue Brücke fest
Jetzt wird nur noch eine Variante der Fuß- und Radwegeverbindung von Bergheim über den Neckar geprüft - Wehrsteg aus dem Rennen

So könnte eine Brücke aussehen, die die Stadt in Eigenregie baut und die ab 2021 Bergheim auf der linken Seite mit dem Neuenheimer Feld verbinden könnte. Animation: KHP - König und Heunisch Planungsgesellschaft
Von Holger Buchwald
Heidelberg. Hoch her ging es im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss beim Thema Fuß- und Radwegebrücke über den Neckar. Grund dafür war ein Antrag des Bezirksbeirats Bergheim, nicht nur einen Neubau von Bergheim-West ins Neuenheimer Feld zu prüfen, sondern auch eine andere Variante: nämlich sich am neuen Wehrsteg zwischen Bergheim und Neuenheim zu beteiligen und diesen auch als Fuß- und Radweg auszubauen. Dabei hatte sich der Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss in seiner vorherigen Sitzung bereits mit 14 zu eins Stimmen für den Bau einer neuen, eigenen Brücken entschieden. Diese könnte nämlich bereits 2021 fertig sein. Das Amt für Neckarausbau rechnet hingegen mit einer Fertigstellung des neuen Wehres frühestens im Jahr 2034.
"Wenn Sie dem Wunsch des Bezirksbeirats Bergheim folgen, fangen wir wieder bei Null an", sagte Baubürgermeister Jürgen Odszuck zu den Stadträten. Oberbürgermeister Eckart Würzner wurde noch deutlicher: "Wir brauchen endlich mal einen Gemeinderat, der in der Lage und willens ist, eine klare Entscheidung zu treffen." Stadträtin Irmtraud Spinnler (SPD) hingegen sprach sich dafür aus, beide Varianten der Neckarquerung zu prüfen. Christoph Rothfuß (Grüne) sprang ihr zu Seite: "Wenn wir schon so viel Geld in die Hand nehmen, sind die Kosten für eine Variantenprüfung gut investiert." Michael Pfeiffer (GAL) kritisierte ebenfalls die frühzeitige Festlegung auf eine Variante: "Wie die gesamte Nord-Süd-Fahrradachse verlaufen soll, ist in den bisherigen Vorlagen noch nicht richtig dargestellt." Alexander Föhr (CDU) hingegen meinte, diese Fragen könnten zu einem späteren Zeitpunkt geklärt werden, nachdem man sich für eine Variante entschieden habe.
Am Ende stimmte der Ausschuss dann doch eindeutig mit neun zu vier für die schnellere Variante der eigenen Fuß- und Radwegebrücke. Würzner und Odszuck sagten zu, die jährlichen Instandhaltungskosten berechnen zu lassen. Stimmt der Gemeinderat nun auch noch dieser Variante zu, kann ein Ingenieurbüro mit der Klärung offener Punkte und Vorbereitung der weiteren Schritte beauftragt werden. Dafür stehen im Haushalt 100.000 Euro zur Verfügung.
Die Neckarbrücke ist ein Bestandteil der Nord-Süd-Fahrradachse von der Südstadt, Rohrbach, Kirchheim und der Bahnstadt zum Hauptbahnhof und Wieblingen und weiter in den Campus Neuenheimer Feld und nach Mannheim. Unter anderem ist für diesen Radschnellweg auch noch eine Querung über den B 37 geplant. Die Brücke von der Bahnstadt zur Gneisenaustraße in Bergheim ist bereits beschlossene Sache.



