"Neckarorte" geht am 19. Februar mit einem Anbaden weiter

Jetzt geht es rein in den Fluss - 300 Ideen für ein schöneres Ufer wurden schon gesammelt

08.02.2017 UPDATE: 09.02.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 39 Sekunden

Archivfoto: Rothe

Heidelberg. (hö) Die Aktion "Neckarorte" war keine Eintagsfliege des letzten Herbstes. Schon am Sonntag, 19. Februar, wird sie mit einem Anbaden am Bergheimer Iqbalufer fortgesetzt. Ab 14 Uhr treffen sich Schwimmer wie Nichtschwimmer, stärken sich erst mit Suppe, Tee und Punsch, dürfen sich dann umziehen und in der Sauna aufwärmen, machen zuerst mit dem Personaltrainer Michael Dörr einige Gymnastikübungen, kühlen sich ab - und so gegen 14.30 Uhr stürzen sie sich in die Fluten, die im Moment mit etwa vier Grad noch recht frisch sind. Nach einer guten Viertelstunde geht es wieder in die Sauna - und dann wird noch gefeiert.

Möglicherweise entsteht so eine neue Tradition, denn anderswo gibt es das schon länger, wenn auch meist am Neujahrstag. 1960 stiegen zum ersten Mal im niederländischen Zandvoort abgehärtete Schwimmer in die kühle Nordsee, in Scheveningen machen jedes Jahr 10.000 Badefreunde mit. Dann schwappte dieses Event auf die schleswig-holsteinischen Küsten über, mittlerweile ist das Ostseebad Prerow die deutsche "Anbadehochburg" mit 452 Teilnehmern am vergangenen Neujahrstag. Sogar in Freiburg stürzten sich zur selben Zeit knapp 50 Studenten ins Flüsschen Dreisam - mittlerweile zum fünften Mal.

"Es gibt eine Riesensehnsucht nach dem Neckar", sagt der Vorsitzende der Architektenkammer Heidelberg, Jan van der Velden-Volkmann, "und die wollen wir mit wiederholten Aktionen am Brennen halten." Die Architektenkammer hatte vor fünf Monaten in der Altstadt, in Schlierbach, in Bergheim und in Wieblingen auf die teils verborgenen Reize des Neckarufers aufmerksam gemacht - und just am Iqbalufer wagte man sich mit einer Seebühne sogar ins Wasser: "Das eröffnete ganz neue Perspektiven." Aber es wurde am Fluss nicht nur gefeiert, es wurden auch Ideen gesammelt, die insgesamt über 1000 Besucher reichten über 300 Vorschläge ein, was man aus dem Neckarufer machen könnte.

Diese werden nun den jeweiligen Bezirksbeiräten vorgestellt, den Anfang macht am Mittwoch, 15. Februar, der in Schlierbach, es folgen Bergheim (Dienstag, 21. Februar), Wieblingen (Donnerstag, 16. März) und die Altstadt (Dienstag, 21. März). Beginn ist jeweils um 18 Uhr. Für OB Eckart Würzner ist es "verpflichtend, die Ideen in konkrete Projekte umzusetzen, um den Neckar zugänglicher zu machen". Denn mit auch kleinen Verbesserungen an vielen Orten, so ist sich van der Velden-Volkmann sicher, ergebe sich am Ende eine "Kette von Perlen", die man nur noch sinnvoll miteinander verknüpfen müsse: "Der größte vorhandene städtische Freiraum wird so für alle Heidelberger zu einem zentralen ‚Stadtpark‘ mit unvergleichlichen Aufenthaltsqualitäten am Neckar."

Schon im Frühjahr soll es eine zentrale Bürgerveranstaltung geben, dann soll auch ein frühlingshaftes "Neckarerwachen" stattfinden, und für die wärmere Jahreszeit ist an eine "Sommerlounge" gedacht. "Neckarorte" geht nicht nur weiter, so van der Velden-Volkmann, "es ist mittlerweile zu einer Marke geworden."

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