Mit der neuen Chirurgie wird der Klinikring geschlossen
Grundsteinlegung für die neue Chirurgie im Neuenheimer Feld mit Finanzminister Schmid - Gesamtinvestition: 170 Millionen Euro

Für den Neubau der Chirurgie hat das Uniklinikum den höchsten Kredit seiner Geschichte aufgenommen. Fotos: Philipp Rothe
Von Maria Stumpf
Vor fast einem Jahr war der Spatenstich, gestern feierte man die symbolische Grundsteinlegung des derzeit größten gemeinsamen Bauprojekts des Landes Baden-Württemberg und des Universitätsklinikums: Der Neubau der Chirurgischen Klinik zwischen Medizinischer Klinik und Zoologischem Garten wird den "Heidelberger Klinikring" (die Ringstruktur der einzelnen Kliniken im Neuenheimer Feld) schließen.
Die 170 Millionen Euro Investitionssumme für den Neubau teilen sich Land und Klinikum. Bebaut wird eine Fläche von rund 21 000 Quadratmetern. Ende 2017 soll der Bau fertig sein, im März 2018 könnten die ersten Patienten in der neuen Chirurgie behandelt werden.
Annette Ipach-Öhmann vom Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden Württemberg begrüßte rund 220 geladene Gäste, Finanzminister Nils Schmid sprach als Hauptredner: "Heidelberg hat damit einen Klinikkomplex auf dem neuesten Stand der Medizin, der seinesgleichen sucht." Dr. Simone Schwanitz, Amtschefin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie Aufsichtsratsvorsitzende des Universitätsklinikums, betonte in ihrem Grußwort zudem, dass der Neubau die nationale Spitzenstellung des Universitätsklinikums sichere. Diese Ansicht unterstrich auch der Rektor der Universität, Prof. Bernhard Eitel. Er hob auch die internationale Bedeutung der Heidelberger Universitätsmedizin hervor und sprach von der Einzigartigkeit des Forschungscampus: "Das Neuenheimer Feld ist auch dank der Mitarbeiter weltweit eine eigenständige Marke." Prof. Guido Adler, Leitender Ärztlicher Direktor des Klinikums, schloss sich den lobenden Worten an.
Irmtraut Gürkan, die Kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums, verwies darauf, dass dies der erste Bauabschnitt sei, und betonte die finanziellen Kraftanstrengungen des Klinikums selbst. "Das war die größte Kreditaufnahme, die wir jemals getätigt haben." Heidelbergs Universitätschirurgie sorge allerdings bereits heute für ein Drittel der Einnahmen - und da Patienten in dem Neubau noch effizienter versorgt werden könnten, verspreche man sich ein weiteres Wachstum. Das sollen 16 moderne Operationssäle, eine Tagesklinik, 313 Betten vor allem in der Intensivpflege, Seminarräume und Hörsaal möglich machen. Von zentraler Bedeutung für das Gesamtklinikum sei auch der Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach des Neubaus.
Im ersten Bauabschnitt sind die Bereiche der Allgemeinen Chirurgie einschließlich der Viszeral- und Transplantationschirurgie, Herz- und Gefäßchirurgie, Urologie, Anästhesiologie und Radiologie untergebracht. Im zweiten Bauabschnitt sollen die Akut-Orthopädie und die Unfallchirurgie folgen. Nachdem auch Baubürgermeister Bernd Stadel ein Grußwort der Stadt beigesteuert hatte, ging es zur eigentlichen Prozedur der Grundsteinlegung. Zwischen Sonnenschein und Regenschauern füllte man die Zeitkapsel mit entsprechenden Utensilien: die Urkunde, Baupläne, Instrumente der Chirurgie, eine Münze mit dem Landeswappen, zwei Flaschen Wein aus Heidelberg, Fotos vom Spatenstich - und ein Exemplar der RNZ.