Kein Betriebshof am Ochsenkopf: Aktionsbündnis fordert Änderung des Flächennutzungsplans

Das Votum der Bezirksbeiräte von Bergheim und Wieblingen war eindeutig: Die Grünfläche soll dauerhaft geschützt werden.

11.10.2016 UPDATE: 12.10.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 18 Sekunden

Für den Betriebshof müsste auch die OEG-Trasse zwischen Hauptbahnhof und der Haltestelle "Berufsschule" verlegt werden. Foto: Philipp Rothe

Heidelberg. (tt) Beide Gremien lehnen eine Verlagerung des Betriebshofes der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) von der Bergheimer Straße an den Großen Ochsenkopf ab. Die Bezirksbeiräte hatten zwei Kritikpunkte: Zum einen die unklare Co-Finanzierung des Landes für das 55-Millionen-Euro-Projekt und zum anderen den Standort zwischen dem Schwarzen Weg im Norden, den Haltestellen "Gneisenaustraße" im Osten und "Berufsschule" im Westen sowie den Bahnanlagen der Deutschen Bahn im Süden. Das Areal, so die Bezirksbeiräte, sollte als Naherholungsfläche für die Bergheimer erhalten bleiben.

"Das Aktionsbündnis Bergheim-West dankt den Bezirksbeiräten für ihre Entscheidung, die Grünfläche ,Großer Ochsenkopf’ nicht als Standort für einen neuen RNV-Betriebshof vorzuschlagen. Diese Entscheidung ist getragen von großer Verantwortung für Natur, Umwelt, Bioklima und die nachbarschaftlichen Strukturen im westlichen Bergheim", heißt es in einer Mitteilung des Bündnisses - zu dem der Nabu, die Aktionsgruppe Volkspark Bergheim, die Bürgerinitiative Bergheim, die Arbeitsgruppe Nachverdichtung im Bürgernetz Heidelberg und der BUND gehören - an den Gemeinderat.

Um die Grün- und Freiflächen im Stadtteil zu erhalten, fordert das Bündnis einen politischen Grundsatzbeschluss. Die Stadträte sollen den Auftrag an die Verwaltung erteilen, die dafür notwendigen planungsrechtlichen Schritte einzuleiten. Auch eine Veränderungssperre wird gefordert, die den Status quo sichert, bis die Flächen ausreichend geschützt sind. "Wenn solche Flächen überplant werden sollen, müssen in der Nachbarschaft neue Grünraume, gleich groß und mindestens qualitativ gleichwertig ausgewiesen werden", fordert das Aktionsbündnis.

Für den Großen Ochsenkopf werden konkret eine Änderung des Flächennutzungsplans und die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens gefordert, um das Areal als innerstädtische Grünfläche zu erhalten. Bislang ist das Areal des Großen Ochsenkopfs im Flächennutzungsplan als Gewerbegebiet ausgewiesen. Außerdem wünscht man sich die Einleitung einer Bürgerbeteiligung zum Thema "Masterplan Bergheim".

"Das Aktionsbündnis setzt sich für eine Aufwertung von Bergheim-West ein. Das Umfeld der dort noch vorhandenen preisgünstigen Wohnungen muss verbessert und nicht verschlechtert werden. Der Erhalt der Grünfläche ,Großer Ochsenkopf’ ist dazu ein wesentlicher Beitrag", erklärt die Initiative.

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