Hauptbahnhof-Erweiterung

Auch der Heidelberger Hauptbahnhof bekommt ein neues Hotel

Am Willy-Brandt-Platz-Nord soll außerdem ein Fahrradparkhaus entstehen - Das 60 Jahre alte Empfangsgebäude wird erweitert

14.05.2017 UPDATE: 15.05.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 4 Sekunden

Die überdachten Fahrradabstellplätze auf dem Willy-Brandt-Platz-Nord entfallen, wenn ein Hotel westlich des Bahnhofs gebaut wird. Der Investor GBI plant noch in diesem Sommer einen Architektur- und Städtebauwettbewerb. Foto: Philipp Rothe

Von Timo Teufert

Heidelberg. Nicht nur der Willy-Brandt-Platz östlich des Hauptbahnhofs steht vor großen Veränderungen - hier soll im Zuge des Haltestellenumbaus der Platz teilweise neu gestaltet werden -, auch der nordwestliche Teil des Platzes entlang der Kurfürsten-Anlage wird sich verändern. Dort plant die Deutsche Bahn, das Bahnhofsgebäude zu erweitern und neue Eingänge zu schaffen, die Stadt möchte eine Fahrradtiefgarage errichten, und der Investor GBI würde an den Bahnhof anschließend gerne ein Hotel bauen. In einer Sondersitzung der Bezirksbeiräte Bergheim und Bahnstadt stellte die Leiterin des Stadtplanungsamtes, Annette Friedrich, die Planungen vor.

Die Bahntochter "Station & Service AG", die für das Gebäude des Hauptbahnhofs verantwortlich ist, will das denkmalgeschützte Empfangsgebäude von 1955 aufwerten und erweitern. "Hierzu soll der bestehende nördliche Seitenflügel erweitert und durch einen dreigeschossigen Gebäudeteil fortgeführt werden", heißt es in der Vorlage der Stadtverwaltung. Der dreieckige Innenhof, der von "Burger King" im Norden, der Empfangshalle im Osten und dem Büro- und Geschäftsriegel entlang der Gleise im Süden umrahmt wird, soll zudem überbaut werden. Dort könnte eine Mobilitätszentrale entstehen, die verschiedene Angebote zusammenführt. Vorgesehen sind mehrere Zugänge vom Bahnhofsvorplatz-Nord in das neue Haus.

Westlich des Bahnhofs - gegenüber vom neuen Schulgebäude der "F&U" - ist auf dem Niveau der Bahnsteige derzeit ein Parkplatz. Früher befand sich an dieser Stelle auch ein Abstellgleis. "Der Investor GBI, welcher das Grundstück von der Deutschen Bahn erwerben wird, plant auf diesem Grundstück ein Hotel zu errichten", heißt es in der Vorlage. Nach eigenen Angaben ist die GBI AG Deutschlands größter Projektentwickler für Hotels; hier sind ungefähr 400 Betten geplant. Die Erschließung der Hoteltiefgarage soll über die bestehende Zufahrt zum Willy-Brandt-Platz-Nord erfolgen, dort ist auch die Hotelvorfahrt vorgesehen. "Laut Aussagen des Investors stehen die Verhandlungen zum Grundstückskauf kurz vor dem Abschluss. Für den Hotelneubau ist ein Architektur- und Städtebauwettbewerb im Sommer geplant", erklärt die Stadtverwaltung.

Durch diesen Neubau entfallen jedoch die 676 überdachten Fahrradparkplätze westlich des Bahnhofs. Stattdessen sollen 800 Stellplätze in einem halb offenen, zweistöckigen Fahrradparkhaus zwischen dem Stellwerk - das nach den Plänen der Deutschen Bahn abgerissen werden soll - und dem geplanten Hotel entstehen. Über eine Rampe soll man vom Platz nicht nur das Gleis 1 des Bahnhofs erreichen können, sondern auch in die Zweiradtiefgarage fahren können. "Die Flächen und Höhen, die zur Verfügung stehen, lassen die Entwicklung mit Doppelstockparkern für rund 800 Räder zu", heißt es in der Vorlage.

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Zwischen Bahnhof und Hotel soll der sogenannte Stadtbalkon entstehen: Der Platz wird hier in den Planungen über den bestehenden Bahnhof hinausgeschoben: Von dort aus soll man einen "weiten Blick über die Bahnanlagen und zur Bahnstadt bekommen", heißt es in der Vorlage. Ursprünglich war geplant, dass an dieser Stelle eine Verbindungsbrücke zwischen dem Bahnhofsvorplatz Nord und seinem Pendant in der Bahnstadt geschaffen wird.

Diese Planungen sollen aber nicht weitergeführt werden, weil die Oberleitungsmasten im Gleisbereich nur mit großem technischen und finanziellen Aufwand verrückt werden können und eine Weiterführung des Radverkehrs durch den Einbau des Gleisdreiecks für die Straßenbahnen an der Kreuzung Karl-Metz-Straße/Kurfürsten-Anlage (am Landfried-Komplex) nicht möglich ist. Entgegen der ursprünglichen Planung ist der Querbahnsteig in der Nacht nicht mehr verschlossen.

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