Heidelberg

Gestaltungsbeirat fordert Licht für die Kita im Innovation Park

Der "Proxy"-Komplex im Heidelberg Innovation Park bietet Platz für IT-Firmen und eine Tagesstätte mit bilingualer Erziehung.

06.06.2022 UPDATE: 08.06.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden
Noch ist es grün am Palo-Alto-Platz im „Heidelberg Innovation Park“. Hier sollen zwei große Gebäude für IT-Unternehmen entstehen, wobei eines auch Raum für eine große Kindertagesstätte für Mitarbeiter der Firmen und für Bewohner der Umgebung bieten soll. Foto: Rothe

Von Birgit Sommer

Heidelberg. Es geht weiter im Heidelberg Innovation Park auf dem Gelände der ehemaligen Patton Barracks. Ein großes Gebäude für digitale Dienstleistungskonzepte, auch für Pop-up-Spaces, entsteht am Palo-Alto-Platz 5-9. Flexible Räume, um den Vergleich mit dem Homeoffice zu gewinnen, Café und Dachterrassen für die Work-Life-Balance – die IT-Firmen im Heidelberger Raum müssen sich mit ihren Angeboten für ihre Mitarbeiter gegen die der SAP in Walldorf durchsetzen.

Das Nachbargebäude beherbergt eine große Kita für acht Gruppen. Ein bilingualer Kindergarten für 80 Kinder samt Krippe für 40 Kinder des in 15 Städten tätigen privaten Betreibers "Little Giants/Kleine Riesen" soll hier eröffnen. Dazu kommen kleine Ladenräume für Einkäufe für den täglichen Bedarf im Erdgeschoss und Büroräume in den Stockwerken darüber.

Geplant wird der 30 Millionen Euro teure, "Proxy" genannte Komplex von der Heidelberg G2G3 Vermögensverwaltung GmbH & Co KG. Sie ist bereits Eigentümer des "Stadttores Ost" östlich der Speyerer Straße.

Der Gestaltungsbeirat der Stadt – fünf renommierte Architekten aus der gesamten Bundesrepublik – sah sich die Planung an, die von Architektin Ulrike Hofmann vorgestellt wurde. Die beiden viergeschossigen Gebäude sollen eine gemeinsame Tiefgarage mit 138 Auto-Stellplätzen bekommen. 120 Stellplätze wird es für Fahrräder geben. Ein begrünter Innenhof trennt die Bauten. Hinter der Kita soll eine Grün- und Spielfläche für die Kinder angelegt werden.

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Der Gestaltungsbeirat störte sich vor allem an der Planung der Tagesstätte für jeweils vier Kindergarten- und Krippen-Gruppen. "Meine Kinder würde ich da nicht reingeben", meinte Prof. Gerd Gassmann (Karlsruhe). "Der dunkle, lange Flur ist nicht sehr charmant, das kann man mit Kindern nicht machen." Prof. Sophie Wolfrum (München) bemängelte den Eingangsbereich der Kita an einer Ecke neben den geplanten Geschäften: "Es gibt keine richtige Vorfläche."

Baubürgermeister Jürgen Odszuck gefiel schon die Lage des Eingangsbereiches an der Ecke zur geplanten Freifläche – am Fußweg zum "Heidelberg Innovation Park" am Kirchheimer Weg – nicht. Die meisten Kinder kämen wohl von Süden und müssten dann um die gesamten Gebäude herumgehen, um zum Eingang zu gelangen. Gerd Gassmann gab ihm recht: "Man könnte den Kindergarten über den schönen Innenhof erschließen." Jürgen Odszuck schlug auch vor, das Atrium der Obergeschosse bis ins Erdgeschoss zu ziehen und Tageslicht in die Mitte der Kita zu bringen. Zudem regte er an, die Tiefgarageneinfahrt aus dem Innenhof in das IT-Gebäude zu verlegen.

Investor Peter Kolb will nun versuchen, die Ideen aus dem Gestaltungsbeirat in die Pläne einzuarbeiten. Einfach wird das nicht. So müssten wohl die von der Stadt gewünschten kleinen Läden aus dem Kita-Gebäude herausgenommen werden, um Platz für das helle Atrium zu schaffen. Doch wohin? Genauso wird die Architektin versuchen, den Kita-Eingang in den Innenhof zu verlegen. Eine Verschiebung der Tiefgarageneinfahrt in das IT-Gebäude braucht wohl neue Überlegungen, was Statik, Luftzufuhr oder andere Vorschriften der Garagenverordnung betrifft.

Noch steht auch genau dort, wo die Einfahrt für die Autos sein müsste, eine sechs Meter lange Trafostation. Bürgermeister Odszuck will sich für deren Verlegung einsetzen: "Die Trafostation ärgert mich wahnsinnig."

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