Heidelberg

Die IBA präsentiert ihr Vermächtnis

Die Endpräsentation steigt im neuen Karlstorbahnhof. Die Ausstellung zeigt 23 Projekte. Eröffnung ist diesen Freitag.

28.04.2022 UPDATE: 29.04.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 6 Sekunden
Im Foyer des neuen Karlstorbahnhofs steht das mehr als 75 Quadratmeter messende Modell Heidelbergs. Große Stecknadelköpfe kennzeichnen die IBA-Projekte. Am Donnerstag arbeiteten Handwerker noch an der Ausstellung, die diesen Freitag eröffnet wird. Foto: Rothe

Von Sebastian Riemer

Heidelberg. Zehn Jahre lang hat die Internationale Bauausstellung (IBA) geplant, diskutiert, beraten – und mitgebaut an der Zukunft Heidelbergs. Jetzt präsentiert sie beim großen IBA-Finale ihr Vermächtnis: Im neuen Karlstorbahnhof in den ehemaligen Campbell Barracks in der Südstadt werden ab diesen Freitag acht Wochen lang die 23 IBA-Projekte – 20 in Heidelberg, drei in Mannheim – ausgestellt. Zeitgleich gibt es ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm.

Als die Presse am Donnerstag zum Vorab-Rundgang die Ausstellung besichtigte, war noch nicht alles fertig. Bis zum letzten Tag wird dort, wo im Herbst das Kulturhaus Karlstorbahnhof einzieht, noch aufgebaut. Und die IBA greift die Baustellen-Atmosphäre in der ehemaligen Reithalle der US-Armee auf: "Wir haben uns bewusst für Baugerüste als Material entschieden", sagt Ausstellungsdesigner Thomas Rustemeyer. Das passe perfekt zu einer Bauausstellung.

Ein Rundgang durch die vier Ausstellungsräume:

>Raum 1 – Die Menschen: Nach dem Eintreten wird der Gast von den "Talking Heads" – sprechenden Köpfen – auf mehreren vertikal aufgestellten Bildschirmen begrüßt. Da erzählen Menschen, die die IBA mitgeprägt haben, über ihre Erfahrungen in den vergangenen zehn Jahren: Vom Oberbürgermeister und Uni-Rektor über die Landschaftsarchitektin bis zur Studentin und zum Schüler.

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> Raum 2 – Die Stadt: Das riesige Stadtmodell Heidelbergs nimmt im großzügigen, hohen, hellen Foyer des Karlstorbahnhofs über 75 Quadratmeter ein. Das Modell im Maßstab 1 zu 500 lagert sonst in verschiedenen Räumen des Stadtplanungsamts. Nun ist es erstmals seit 2016 komplett zu erleben – ganz neu auch mit Patrick-Henry-Village, für dessen Entwicklung zu Heidelbergs 16. Stadtteil die IBA den Masterplan erarbeitet hat. Von einem erhöhten Baugerüst aus hat man einen wunderbaren Überblick über fast ganz Heidelberg – auch wenn einige Orte wie Handschuhsheim oder die Bergstadtteile fehlen. Alle IBA-Projekte sind durch große Stecknadelköpfe gekennzeichnet.

Über dem Modell schwebt ein Mobilé – eine klassische IBA-Metapher: Sie symbolisiert die Idee einer Stadt, in der sich keiner zu wichtig nimmt, jeder Raum bekommt und durch die gleichmäßige Verteilung von Vor- und Nachteilen alles im Gleichgewicht ist. "In einer Stadt gibt es Akteure mit großem Einfluss, etwa aus der Immobilienbranche", erklärt Ausstellungskuratorin Dorothea Deschermeier dazu. "Die IBA hat auch Menschen und Initiativen mit wenig Macht Raum gegeben." Als Beispiel nennt sie die Initiative Teilseiend und ihre Idee einer Muslimischen Akademie – ein IBA-Projekt, das noch in der Planungsphase ist.

Im künftigen Konzertsaal werden die IBA-Projekte erklärt – inklusive Sandsteinmodell des Konferenzzentrums. Foto: Rothe

> Raum 3 – Die Projekte: Vom Foyer geht es in den künftigen Konzertsaal des Karlstorbahnhofs. Eingepasst in den recht dunklen Raum ist ein großes Baugerüst. "Das steht für die IBA, die alle Projekte zusammenhält", so Ausstellungsdesigner Rustemeyer. An und unter dem Gerüst wird auf Tafeln über die 23 IBA-Projekte informiert. Neben Texten, Grafiken und Fotos gibt es manchmal auch Modelle. Besonders eindrucksvoll ist ein 200 Kilogramm schwerer Miniatur-Nachbau des neuen Konferenzzentrums in der Bahnstadt – aus Sandstein. "Das haben sechs starke Männer heute Morgen hier rein getragen", so Rustemeyer.

> Raum 4 – Der Film: Dort, wo in ein paar Monaten Bands spielen werden – auf der Karlstorbahnhof-Bühne – haben die Ausstellungsmacher ein kleines Kino erschaffen. Dort läuft ein 25-minütiger Film über die IBA-Projekte in Dauerschleife. Das Besondere: Der Film wurde eigens für drei nebeneinander aufgestellte Bildschirme konzipiert, auf denen jeweils verschiedene aufeinander abgestimmte Szenen zu sehen sind. Mit Sequenzen wie der Visualisierung der geplanten Fuß- und Radbrücke über den Neckar sind der IBA eindrucksvolle Bilder gelungen.

Info: Ausstellungseröffnung, Freitag, 29. April, 18.30 Uhr, Neuer Karlstorbahnhof, Marlene-Dietrich-Platz (Südstadt). Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 15 bis 20 Uhr, Wochenende 12 bis 18 Uhr. Infos zum Begleitprogramm: www.iba.heidelberg.de 

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