Die IBA lädt zum großen Finale
Der Abschluss der Internationalen Bauausstellung steigt ab Ende April. Es gibt eine Ausstellung im neuen Karlstorbahnhof und 50 Veranstaltungen in 10 Wochen.

Von Sebastian Riemer
Heidelberg. Fast zehn Jahre lang hat die Internationale Bauausstellung (IBA) dieser Stadt ihren Stempel aufgedrückt. Jetzt steht das große Finale an: Bei der zehnwöchigen Abschlusspräsentation zeigt die IBA ab Ende April ihre 23 Projekte – und ihre Erkenntnisse rund um die Frage: "Was braucht die Wissensstadt von morgen?". Was die Heidelberger und die Fachöffentlichkeit da erwartet, stellten Oberbürgermeister Eckart Würzner, Baubürgermeister Jürgen Odszuck und IBA-Chef Michael Braum am Montag bei einem Pressetermin in der Südstadt vor.
Kernstück des IBA-Finales ist eine Ausstellung im neuen Karlstorbahnhof, die am 29. April mit Bundesbauministerin Klara Geywitz eröffnet wird. Dabei lädt ein riesiges Stadtmodell Heidelbergs im Maßstab 1:500 auf über 70 Quadratmetern Fläche die Besucher ein, die IBA-Projekte zu erkunden. Im Begleitprogramm stehen Baustellenbegehungen, Spaziergänge, Feste, Diskussionsrunden, Konferenzen – insgesamt über 50 Veranstaltungen in der ganzen Stadt. Zum Schluss gibt es am 8. Juli beim Energie- und Zukunftsspeicher der Stadtwerke im Pfaffengrund – einem IBA-Projekt – ein großes Abschlussfest.
"Die IBA hat unsere Stadt maßgeblich geprägt", sagte OB Würzner beim Pressetermin. Nicht nur mit den Projekten, "auch mit ihren Impulsen für ein freieres, kreativeres Denken in der Stadtgestaltung". Baudezernent Odszuck nannte als perfektes Beispiel, wie die IBA wirkt, den "Anderen Park" in der Südstadt – also das Band aus Grün-, Spiel- und Freiflächen, das in den ehemaligen Campbell Barracks und in Mark-Twain-Village entsteht: "Die DNA dieses Stadtquartiers werden die Freiräume – das ist schon ganz besonders." Offiziell eröffnet wird der Andere Park mit einem Fest am 14. Mai.
Die "tatsächlichen Früchte der IBA", so Odszuck, werde Heidelberg erst in Jahren ernten können. "Städtebauliche Projekte brauchen einen langen Atem." So sah das auch IBA-Chef Braum: "Dass jetzt neun von 20 Heidelberger Projekten fertig sind, das ist ganz normal für eine IBA." Gut gelaunt kündigte er an: "Jetzt geht’s erst richtig los!" Das Finale der Internationalen Bauausstellung sei ein "vorläufiger Abschluss" – ob man erfolgreich gewesen sei, könne man erst in zehn Jahren wissen.
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Braum sagte aber auch ganz offen: "Ohne die Tatsache, dass wir uns um die Entwicklung von Patrick-Henry-Village kümmern durften, würde ich jetzt hier nicht so halbwegs zufrieden stehen." PHV sei ein Glücksfall für die IBA, weil man dort "die Klaviatur im Ganzen" spielen könne – also im großen Maßstab Stadtentwicklung gestalten.
Odszuck versprach indes, dass man "die IBA-Mannschaft einladen" werde, auch nach dem offiziellen Ende weiter in Heidelberg in der Stadtverwaltung zu arbeiten – schließlich sollen die zahlreichen Impulse nicht verpuffen.
Dass das Finale ansteht, ist in der ganzen Stadt zu sehen. Denn vor jedem IBA-Projekt steht schon jetzt eine jeweils rund zwei Meter hohe, knallgelbe Stele mit Informationen. Mitte April soll auch die IBA-App für Smartphones da sein, die nicht nur das gesamte Programm der Abschlusspräsentation, sondern auch Fahrrad-Touren und Spaziergänge zu den einzelnen IBA-Projekten enthält.



