Der Theaterplatz geht in die Zielgerade
Im Herbst soll der Umbau des Areals beginnen - Mäzen Wolfgang Marguerre spendet dafür 680.000 Euro und deckt so alle Kosten

Bei der Umgestaltung des Theaterplatzes sollen die Bäume ebenso erhalten bleiben wie auch der Fahrweg für die Autos. Über diesen sind das Parkhaus in der Hauptstraße 110 sowie die Parkplätze an der Ostseite des Platzes erschlossen. Foto: Philipp Rothe
Von Timo Teufert
Heidelberg. Im Herbst ist es endlich soweit: Dann soll der Theaterplatz in der Altstadt neu gestaltet werden. Er soll künftig als Bindeglied zwischen dem städtischen Theater und dem Neubau am Wormser Hof fungieren. Die neun mächtigen Platanen bleiben erhalten. Die Umgestaltung, die der Bauausschuss am Dienstag einstimmig genehmigt hat, wird den Steuerzahler keinen Cent kosten, sie wird komplett über eine Spende finanziert: Der Heidelberger Unternehmer Wolfgang Marguerre hat dafür 680.000 Euro gestiftet. Marguerre hatte sich bereits mit 15 Millionen Euro an der Theatersanierung beteiligt, für den Umbau der Stadthalle stellt der Mäzen 22 Millionen Euro zur Verfügung.
Der Entwurf für die Neugestaltung des Theaterplatzes geht auf einen städtebaulichen Wettbewerb im Jahr 2013 zurück, der von einer intensiven Bürgerbeteiligung begleitet wurde. Der Siegerentwurf stammt vom Karlsruher Büro Elke Ukas und wurde schon 2014 vom Gemeinderat grundsätzlich bestätigt. Ukas Konzept sieht vor, aus dem Platz einen ruhigen Ort der Kommunikation zu machen. Dafür werden zahlreiche Sitzgelegenheiten geschaffen. Um den Platz von der Theaterstraße optisch abzugrenzen, wird es ein Wasserspiel mit Klarwasserfontänen zwischen den beiden Platanen geben, die im Westen des Platzes stehen.
Als gestalterische Elemente sollen auf dem Platz zudem eine Rasenfläche sowie eine Stauden- und Gräserfläche entstehen. "Die Vegetationsflächen werden harmonisch von Sitzgelegenheiten aus Beton mit Holzauflagen eingefasst", heißt es in der Vorlage. Im Nordwesten des Theaterplatzes sind außerdem Anlehnbügel für Fahrräder vorgesehen. Während der vordere Teil des Platzes zur Theaterstraße mit Natursteinen gepflastert wird, erhält der östliche Teil eine wassergebundene Decke. "Es war der Wunsch aus der Bürgerbeteiligung, nicht mehr Fläche zu versiegeln als unbedingt nötig", erklärte der Leiter des Landschafts- und Forstamtes, Ernst Baader.

Wolfgang Marguerre. Foto: Philipp Rothe
Die Platzmitte wird vom Fahrweg umschlossen, über den die Tiefgarage des Wormser Hofs, die Parkplätze im Osten und die Parkplätze für Behinderte im Süden des Platzes angebunden sind. Aus denkmalschutzrechtlichen Gründen darf der Weg nicht asphaltiert werden. Stattdessen erhält der Weg eine Epoxydharzbeschichtung, die farblich an die wassergebundene Decke angepasst wird. "Damit haben wir vor dem Bürgerzentrum im Emmertsgrund schon gute Erfahrungen gemacht", erläuterte Baader.
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Hans-Martin Mumm (GAL) wollte zudem wissen, wie stark die Bodeneingriffe durch den Umbau sein werden. "Schließlich ist der Theaterplatz die Keimzelle des mittelalterlichen Heidelbergs", so Mumm. Baader bestätigte dies: "Der Theaterplatz ist die letzte Fläche in diesem Bereich, die noch nicht tiefgründig umgegraben worden ist." Das soll auch so bleiben, deshalb sei die Planung fürchterlich schwierig gewesen und habe den Entwurf beeinflusst. "Wir müssen uns mit den Arbeiten in den oberen 40 Zentimetern des Bodens bewegen", so Baader.
Noch keine endgültige technische Lösung gibt es für das Wasserbecken: "Wasser ist immer hoch attraktiv, gerade für Kinder. Wir müssen deshalb dafür sorgen, dass vom Wasser keine Gefahr ausgeht", erklärte Baader. Eine Wasseraufbereitung sei reine Vorsorge, um Badewasserqualität im Becken zu haben. Dafür sei der Einbau einer speziellen Schwimmbadtechnik erforderlich, die man in einem umliegenden Gebäude unterbringen möchte - hierfür ist man bereits in Gesprächen. Auch der Notbrunnen der Stadtwerke, der sich auf dem Platz befindet, soll erneuert werden. "Der Brunnen wird zwar instandgehalten und regelmäßig gewartet, doch er wurde 30 Jahre nicht genutzt", so Baader.