Auch der katholische Dekan geht
Joachim Dauer strebt keine dritte Amtszeit mehr an - Er will zurück in die Seelsorge

Dekan Joachim Dauer. Foto: Alex
Heidelberg. (bik) Nach den evangelischen müssen sich auch die katholischen Gläubigen in Heidelberg umorientieren. Dekan Joachim Dauer will kein drittes Mal mehr antreten, wenn im November 2019 seine zweite Amtszeit im Dekanat Heidelberg-Weinheim endet. "Dann möchte ich wieder Pfarrer sein", erklärt Dauer, "mal sehen, wohin der Bischof mich schickt."
Mitreden darf er da natürlich schon, und eine freie Pfarrstelle dürfte sich in den 220 Seelsorgeeinheiten des Bistums Freiburg auch schnell finden. Schließlich weiß alle Welt vom Priestermangel in der katholischen Kirche. Für sich selbst findet es der 57-jährige Joachim Dauer "einen guten Zeitpunkt", sich nach zwölf Jahren neu zu orientieren und noch einmal zehn Jahre lang als Pfarrer zu arbeiten. "Wobei es hier sehr schön ist, mit der Jesuitenkirche, mit der Kirchenmusik und der ganzen Stadt", schiebt er nach.
Von 2008 bis 2019, war Joachim Dauer dann der katholische Dekan in Heidelberg. Zweimal war er, der bereits ein Jahr zuvor als Pfarrer für die Altstadt, Ziegelhausen und Schlierbach gearbeitet hatte, einziger Kandidat für diese Stelle gewesen. Letztlich schaffte das Bistum die Wahl insgesamt ab, da es nicht mehr genug Kandidaten gab, und setzt nun auf Vorschläge. Die Dekanatskonferenz Heidelberg-Weinheim wird wohl im nächsten Sommer ihr Votum abgeben, wen man sich als neuen Dekan vorstellen kann.
Joachim Dauer hatte von 1980 bis 1985 katholische Theologie in Freiburg und Rom studiert, wurde 1986 in Rom zum Priester geweiht und promovierte 1991 an der Päpstlichen Universität Gregoriana. Von 1994 bis 2000 leitete der gebürtige Karlsruher das Spätberufenenseminar St. Pirmin in Sasbach, dann war er sechs Jahre lang Direktor des Freiburger Priesterseminars Collegium Borromäum.
Mit seiner evangelischen Kollegin Marlene Schwöbel-Hug, die im September noch vor Ende ihrer zweiten Amtszeit als Dekanin in den Seelsorgedienst zurückging, verstand sich Dauer sehr gut. Zur Krönung des Reformationsjubiläums 2017 in Heidelberg hatten beide zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen eine "Ökumenische Vereinbarung" geschlossen, die bei den Kirchen weltweit Beachtung fand. Es ging darin um gegenseitige Anerkennung als Kirche Jesu Christi und den Wunsch nach einer Abendmahlsgemeinschaft.



