Hier entsteht die Stadt der Zukunft
Darum geht es bei der Internationalen Bauausstellung - Zehnwöchige Ausstellung ab Freitag

Mark-Twain-Village. Foto: Katzenberger-Ruf
Heidelberg. (ste) Es ist (verspätete) Halbzeit bei der Internationalen Bauausstellung (IBA): Nach sechs Jahren werden jetzt die Zwischenergebnisse dieses Stadtentwicklungsprozesses vorgestellt, der unter dem Motto "Wissen schafft Stadt" steht und der auf zehn Jahre ausgelegt ist. Für die Präsentation haben die Organisatoren ordentlich geklotzt: Es gibt ab Freitag nicht nur eine zehnwöchige Ausstellung, sondern auch ein großes Begleitprogramm in der ganzen Stadt.
Die Ausstellung mit dem Titel "Das Wissen der Stadt" wird am Freitag, 24. April, um 18 Uhr eröffnet. Sie findet in der ehemaligen Kommandantur der US-Armee in der Rheinstraße statt, in die danach das "Mark Twain Center für Transatlantische Studien" einziehen wird. In der Werkschau werden die 17 IBA-Projekte und -Kandidaten vorgestellt. Die beschäftigen sich beispielhaft mit einem Thema, "das vielen unter den Nägeln brennt", so IBA-Leiter Michael Braum: Wie beeinflussen die Digitalisierung und die damit verbundenen tief greifenden Veränderungen die Stadtplanung - wie sieht die europäische Stadt der Zukunft aus? Das soll vor allem an Braums Lieblingsprojekt deutlich gemacht werden: der Nachnutzung von Patrick Henry Village. Auf dem knapp 97 Hektar großen ehemaligen US-Areal plant man Großes: innovativer Städtebau, nachhaltiger Umgang mit Ressourcen, neue Formen der Mobilität.
Drei Räume sind weiteren Städten gewidmet, die wie Heidelberg als "Knowledge Pearls" gelten, als "Perlen des Wissens": Dort sind die Partnerstädte Cambridge und Palo Alto (zusammen mit Stanford) sowie Lund (Schweden) und Löwen (Belgien) zu Gast. Die Präsentationen sind natürlich interaktiv und laden zum Mitmachen ein.
60 Begleitveranstaltungen
Der ehemalige Ballsaal der Kommandantur wurde zum Veranstaltungsraum umfunktioniert: Dort finden 30 der 60 Events aus dem Begleitprogramm statt, unter anderem veranstaltet die RNZ dort am 21. Juni eine Podiumsdiskussion. Die anderen sind über die ganze Stadt verteilt. So stellt etwa die Universität ihr Studium Generale in diesem Semester unter das Motto "Die Stadt von Morgen", es gibt Ausstellungen im Kunstverein, im Kurpfälzischen Museum und in der Sammlung Prinzhorn, die sich in unterschiedlichen Ansätzen der Stadt widmen. Das Karlstorkino zeigt Filme zum Thema, das Deutsch-Amerikanische Institut veranstaltet Vorträge. "Wir hatten die Idee eines Architektursommers in Heidelberg und haben schon im vergangenen Jahr Kulturveranstalter und Bildungsträger angeschrieben. Damit haben wir offene Türen eingerannt", sagt Braum.
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Zur Eröffnung der Zwischenpräsentation am Freitag kommt auch Gunther Adler, Staatssekretär für Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung im Bundesinnenministerium. Das streicht Braum besonders heraus, zeigt es für ihn doch, welchen Stellenwert die Heidelberger IBA mittlerweile auf Bundesebene hat. Gleichzeitig ist das ein kleiner Seitenhieb gegen das Land, denn die Heidelberger fühlen sich schon länger von Stuttgart etwas vernachlässigt - auch monetär.
Info: Weitere Informationen gibt es unter www.iba.heidelberg.de.



