Prozess gegen den Lebensgefährten beginnt noch im Februar
Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Lebensgefährten

Heidelberg. (hö) Gegen den Lebensgefährten von Julia B. hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Sie geht davon aus, dass Johann N. die 26-Jährige am 12. August vorsätzlich tötete. Wahrscheinlich wird die Verhandlung vor der Schwurkammer noch im Februar beginnen, um die sogenannte "Sechsmonatsregel" einzuhalten - wonach es binnen eines halben Jahres zu einem Prozess kommen muss, weil nach dieser Frist die Haft des Tatverdächtigen noch einmal genau überprüft wird. Johann N. war am 17. August festgenommen worden.
Der Fall beschäftigte im letzten Sommer drei Wochen lang die gesamte Metropolregion - auch wegen der groß angelegten Suchaktion im Stadtteil Emmertsgrund.
Am Samstag, 12. August, wurde Julia B. vermisst, nachdem sie bei der Arbeit nicht erschienen war. Die 26-Jährige wohnte mit ihrem Lebensgefährten Johann N. auf dem Emmertsgrund. Am 15. August wurde ihr Dienstwagen, ein Mercedes der E-Klasse, in den Mannheimer Quadraten gefunden. Schnell galt Johann N. als tatverdächtig, er kam bereits zwei Tage später in Untersuchungshaft - schon damals vermutete die Polizei, die eine 26-köpfige Ermittlungsgruppe gebildet hatte, ein Tötungsdelikt. Er hatte gegenüber der Kripo zugegeben, kurz vor dem Verschwinden seiner Freundin Streit mit ihr gehabt zu haben. Darüber hinaus machte er keine Angaben - und schweigt seitdem hartnäckig.
Trotz mehrer Zeugenaufrufe der Polizei und vieler Suchplakate, die die Familie in der gesamten Stadt aufhängte, gab es kaum Hinweise, dann entschloss sich die Polizei am 25. August zu einer großen Suchaktion im Emmertsgrunder Wald mit insgesamt 70 Mann, die sie vier Tage später in etwas kleinerem Umfang wiederholte - ohne Erfolg.
Am 1. September wurde an der A 5 bei Zwingenberg, 50 Kilometer von Heidelberg entfernt, eine Frauenleiche gefunden: Es handelte sich um Julia B. Als Todesursache gibt die Staatsanwaltschaft Ersticken an, aber der genaue Tathergang bleibt unklar.