Flüchtlinge in Patrick Henry Village

Wie ein Minister Hoffnung macht

Thomas Strobl (CDU): Lösung für Patrick Henry Village könnte noch dieses Jahr gefunden werden

22.04.2018 UPDATE: 23.04.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 26 Sekunden

Das "digitale" Podium (v.l.): Nicole Huber (Stadt Heidelberg), Innenminister Thomas Strobl, Heidelbergs CDU-Chef Alexander Föhr, der Landtagsabgeordnete Albrecht Schütte und Unternehmer Albrecht Metter. Foto: Rothe

Von Sören S. Sgries

Heidelberg. Kann Heidelberg endlich loslegen, schon bald den neuen Zukunftsstadtteil Patrick Henry Village (PHV) entwickeln? Das schien die wichtigste Frage zu sein, die sich bei der Podiumsdiskussion der CDU Heidelberg an den "Ehrengast", Landes-Innenminister Thomas Strobl, richtete. Der machte Hoffnung - zumindest ein wenig.

"Im Patrick Henry Village haben Sie außerordentlich viel vor", schmeichelte Strobl zunächst den kommunalen Planern. Die Ideen, die man für den neuen Stadtteil - auch mit der Internationalen Bauausstellung IBA - entwickelt habe, seien vorbildlich. "So soll es sein." Da freute sich IBA-Geschäftsführer Michael Braum, einer der rund 40 Zuhörer an diesem Abend in Kirchheim.

Dann sollte es konkret werden: "Wir bemühen uns sehr, dass das Ankunftszentrum für Flüchtlinge nur noch auf Zeit bei Ihnen ist." Die alternative Standortsuche gehe voran, versprach Strobl. "Ganz, ganz fleißig" sei man. Und dann sagte er doch tatsächlich: "Ich hoffe, dass wir noch in diesem Jahr eine Lösung finden."

Eine Lösung? Dieses Jahr? Das wäre eine große Sache, hatte das Land doch zuletzt die Geduld von Rathaus und Gemeinderat arg strapaziert, weil eben kein konkreter Zeitplan vorlag, wann das ehemalige US-Gelände wieder freigegeben werden könnte. Also fragte CDU-Stadtrat Matthias Kutsch später sicherheitshalber noch einmal nach, betonte noch einmal die Wichtigkeit eines "verlässlichen Zeitplans". Und Strobl? Flüchtete sich dann doch wieder ins Ungefähre. "Wir werden gemeinsam mit der Stadt Heidelberg ein Ausblicksszenario entwickeln", versprach er.

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PHV - nur ein Thema bei diesem breit angelegten Diskussionsabend unter der Überschrift "Digitalisierungsstrategie und Breitbandausbau: Baden-Württemberg als Leitregion des digitalen Wandels". Die Referenten brachten jeweils ihre ganz eigene Sicht auf das Zukunftsthema mit.

Zum Beispiel Nicole Huber. Die Leiterin des Referats des Oberbürgermeisters berichtete anschaulich von den Schwierigkeiten, in Heidelberg die "weißen Flecken" bei der Versorgung mit schnellem Internet zu beseitigen. Zwar stehen viele Millionen bereit - aber das Verhalten einiger privater Unternehmen, die eigentlich für den Ausbau verantwortlich seien, sei schon äußerst ärgerlich, so Huber.

Der Landtagsabgeordnete Albrecht Schütte warf einen kritischen Blick auf den Umgang mit Daten. Albrecht Metter, Geschäftsführer der "Ameria GmbH", die zum Beispiel "virtuelle Verkäufer" entwickelt, warnte hingegen davor, im Wettlauf von der internationalen Konkurrenz angehängt zu werden. Viel Stoff also. Strobl machte deutlich: "Wir haben nicht eine Sekunde Zeit, langsamer zu machen."

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