Ein Drittel ohne Auto

Heidelberger fahren am liebsten Rad

Einer Studie zufolge haben 36,8 Prozent der Haushalte kein Auto.

03.02.2025 UPDATE: 03.02.2025 04:00 Uhr 1 Minute, 13 Sekunden
Fahrrad-Piktogramme auf Fahrbahnen
(Archivbild)

Heidelberg. (RNZ) Radfahren bleibt das bevorzugte Fortbewegungsmittel der Heidelbergerinnen und Heidelberger. Wie die jüngste Erhebung des bundesweiten Forschungsprojekts "Mobilität in Städten — System repräsentativer Verkehrsbefragungen (SrV)" der Technischen Universität Dresden zeigt, wurden 2023 in Heidelberg 33 Prozent aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt. Damit setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort: Seit 2013 ist der Anteil um elf Prozentpunkte gestiegen.

Während 2018 noch 29 Prozent der Wege mit dem Pkw zurückgelegt wurden, sank dieser Anteil im Jahr 2023 auf 24 Prozent. Gleichzeitig stieg der Anteil der Haushalte ohne Auto an: Mittlerweile verfügen 36,8 Prozent der Heidelberger Haushalte über keinen Pkw — ein Zuwachs im Vergleich zu den vorherigen Befragungen mit 30 Prozent in 2013 und 30,6 Prozent in 2018.

Der Erfolg des Radverkehrs wird auch durch die Verbreitung von E-Bikes getragen. Während 2018 nur 4,2 Prozent der Fahrräder einen E-Antrieb hatten, lag der Anteil 2023 bei 12,4 Prozent. Besonders auf mittleren Distanzen zwischen drei und zehn Kilometern gewinnen E-Bikes an Bedeutung. Auch der öffentliche Nahverkehr wird stärker genutzt: Immer mehr Fahrgäste setzen auf Zeitkarten, deren Anteil von 30 Prozent (männlich) oder 36 Prozent (weiblich) im Jahr 2018 auf heute 40 Prozent und 48 Prozent gestiegen ist.

Die Mobilität hat sich insgesamt verändert. Zwar ist die durchschnittliche Weglänge von 5,8 Kilometern (2018) auf 5,3 Kilometer gesunken. Gleichzeitig dauern die Wege länger, was zeigt, dass langsamere Verkehrsmittel beliebter werden. Einfluss hat auch das Homeoffice: 16,6 Prozent arbeiten ganztägig von zu Hause, was die Gesamtzahl mobiler Personen an einem durchschnittlichen Werktag auf 92,4 Prozent sinken ließ.

Der sogenannte Modal-Split zeigt die Anteile der verschiedenen Verkehrsmittel an allen innerstädtischen Wegen. 33 Prozent der Wege werden zu Fuß zurückgelegt, 38 Prozent mit dem Fahrrad, 12 Prozent mit öffentlichen Verkehrsmitteln und 17 Prozent mit dem Auto. Betrachtet man auch Fahrten außerhalb der Stadt, ergeben sich Anteile von 29 Prozent (zu Fuß), 33 Prozent (Fahrrad), 14 Prozent (ÖPNV) und 24 Prozent (MIV). Eine große Herausforderung sind nach wie vor die Pendlerströme: Viele Arbeitnehmer von auswärts kommen nach wie vor mit dem Auto. Daher sollen Radschnellwege und zusätzliche Park-and-Ride-Angebote geschaffen und die S-Bahn gestärkt werden.

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Archivfoto: dpa