Gipfeltreffen der Klimabewegung in Heidelberg
Die verschiedenen Gruppen wollen sich besser vernetzen. Der Lützerath-Protest war der Startschuss.

Von Joris Ufer
Heidelberg. Den Kampf gegen die globale Erwärmung haben sich mittlerweile viele Gruppen auf die Fahnen geschrieben. Manche setzen dabei auf Aufklärung, andere auf Protest und sogar zivilen Ungehorsam. Aber wie passen die verschiedenen Ansätze zusammen? Am vergangenen Wochenende fand beim Stadtjugendring mit dem ersten Heidelberger "Klima Summit" ein Gipfeltreffen der lokalen Klimabewegung statt. Bei Workshops, Gesprächsrunden und Vorträgen diskutierten rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer Ideen rund um dieses Thema. Ihr Ziel: Bestehende Gruppen vernetzen und Interessierten den Einstieg in die Bewegung erleichtern.
Ein großes gelbes Banner mit der Aufschrift "Klima Summit" hängt über dem Eingang der Stadtjugendring-Zentrale am Harbigweg. Im großen Saal stehen Tafeln, die voll mit bunten Blättern sind. Darauf stehen Anregungen wie: "Mehr direkte Demokratie in Klimafragen" oder "Mehr über Lösungen reden, weniger über Probleme!" "Es waren viele neue Leute da, die frische Energie reingebracht haben", berichtet Mitorganisatorin Anna Schmid von "Extinction Rebellion". "Genau die wollten wir in die Bewegung einbinden."
Eine Vielzahl lokaler Gruppen hat die Veranstaltung gemeinsam auf die Beine gestellt. Dazu zählen unter anderem "Fridays For Future" und die "Heidelberger Energiegenossenschaft". Der Startschuss sei in Lützerath gefallen, berichtet Schmid. Der Abriss des kleinen Ortes zugunsten des Braunkohleabbaus führte im Januar zu einer großen Protestwelle. Bei den gemeinsamen Demonstrationen hätten sie beschlossen, die diversen Bündnisse mehr zu vernetzen, so die Aktivistin.
Eine Infotafel kündet von den zahlreichen Angeboten, an denen Besucher am Samstag teilnehmen konnten, darunter etwa ein Vortrag über Balkonkraftwerke ...
Von Joris Ufer
Heidelberg. Den Kampf gegen die globale Erwärmung haben sich mittlerweile viele Gruppen auf die Fahnen geschrieben. Manche setzen dabei auf Aufklärung, andere auf Protest und sogar zivilen Ungehorsam. Aber wie passen die verschiedenen Ansätze zusammen? Am vergangenen Wochenende fand beim Stadtjugendring mit dem ersten Heidelberger "Klima Summit" ein Gipfeltreffen der lokalen Klimabewegung statt. Bei Workshops, Gesprächsrunden und Vorträgen diskutierten rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer Ideen rund um dieses Thema. Ihr Ziel: Bestehende Gruppen vernetzen und Interessierten den Einstieg in die Bewegung erleichtern.
Ein großes gelbes Banner mit der Aufschrift "Klima Summit" hängt über dem Eingang der Stadtjugendring-Zentrale am Harbigweg. Im großen Saal stehen Tafeln, die voll mit bunten Blättern sind. Darauf stehen Anregungen wie: "Mehr direkte Demokratie in Klimafragen" oder "Mehr über Lösungen reden, weniger über Probleme!" "Es waren viele neue Leute da, die frische Energie reingebracht haben", berichtet Mitorganisatorin Anna Schmid von "Extinction Rebellion". "Genau die wollten wir in die Bewegung einbinden."
Eine Vielzahl lokaler Gruppen hat die Veranstaltung gemeinsam auf die Beine gestellt. Dazu zählen unter anderem "Fridays For Future" und die "Heidelberger Energiegenossenschaft". Der Startschuss sei in Lützerath gefallen, berichtet Schmid. Der Abriss des kleinen Ortes zugunsten des Braunkohleabbaus führte im Januar zu einer großen Protestwelle. Bei den gemeinsamen Demonstrationen hätten sie beschlossen, die diversen Bündnisse mehr zu vernetzen, so die Aktivistin.
Eine Infotafel kündet von den zahlreichen Angeboten, an denen Besucher am Samstag teilnehmen konnten, darunter etwa ein Vortrag über Balkonkraftwerke oder ein Aktionstraining mit der "Letzten Generation". Der Sonntag dient nun vor allem dazu, Ideen vom Vortag in Gesprächsgruppen weiterzudenken.
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"Diese Aktion hier ist ein sehr niederschwelliges Angebot für Leute, die bislang nicht auf Demonstrationen oder Ähnlichem aktiv waren", sagt Markus Krauter vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) in Heidelberg. "Für mich persönlich sind vor allem wunderbare Gespräche herausgekommen, und ich hoffe, dass es vielen Lust auf mehr gemacht hat." Sandra Niebel vom "Radentscheid" betont die positive Energie und die ergebnisreichen Debatten. "Wir müssen mehr mit positiven Visionen arbeiten", sagt sie. "Veränderungen sind nicht immer etwas Schlechtes!" Eine solche Vision sei für sie eine Innenstadt mit vielen Grünflächen, die nicht nur von Autos zugeparkt sei.
Ihre Anliegen transportieren die Teilnehmenden mit zahlreichen kreativen Aktionen wie einem Museum zum Klimawandel oder der "Lebendigen Bücherei", wo Menschen für ein Gespräch ausgeliehen werden können. Doch vor allem Gesprächskreise prägen den zweiten Tag des Gipfels. "Es gibt hier so viele Gruppen und Anknüpfungspunkte", sagt Krauter. Das sei ein echter Vorteil, weil dadurch jeder einen passenden Platz für sich finden könne. "Oft wird nur über die technologischen Aspekte geredet, um diese Krise zu überwinden", fügt Dorothee Hildebrandt von "Scientists for Future" hinzu. "Wir müssen unseren Blick aber auch auf den gesamtgesellschaftlichen und politischen Pfad richten, um gemeinsam Lösungen zu finden."
Die Organisatoren ziehen ein positives Fazit der Veranstaltung. Schon am 1. April soll ein weiteres Vernetzungstreffen stattfinden. "Als ich die vielen Zettel mit Ideen gesehen habe, ist mir erst klar geworden, wie viel hier entstanden ist", resümiert Schmid. "Jeder hat etwas beigesteuert, und genau das macht es so spannend."