Bürgerentscheid Großer Ochsenkopf

Welche Optionen haben die Bürger beim Betriebshof wirklich? (plus Videos)

Streit zwischen Grünen und CDU im Umweltausschuss - Föhr: "Grüne machen verantwortungslose Politik"

03.07.2019 UPDATE: 04.07.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 39 Sekunden

Nur wenige hundert Meter Luftlinie trennen die beiden möglichen Standorte für den RNV-Betriebshof: den alten (links vom großen Backsteingebäude des Landfriedkomplexes) und den neuen, die Wiese am Großen Ochsenkopf (Grünfläche am linken Bildrand). Foto: Kay Sommer

Von Anica Edinger

Heidelberg. Eigentlich sollte im Bau- und Umweltausschuss am Dienstagabend nur kurz über das Klimagutachten zum Großen Ochsenkopf in Bezug auf den bevorstehenden Bürgerentscheid am 21. Juli diskutiert werden. Doch da hatten die Stadtverwaltung und die Bürgermeister Jürgen Odszuck und Wolfgang Erichson nicht mit den Stadträten gerechnet. Denn die Diskussion artete schnell in einen veritablen Streit um die Frage aus, wo der Betriebshof der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH denn künftig eine Heimat finden soll.

Schließlich wies Grünen-Stadtrat Manuel Steinbrenner darauf hin, dass das Gutachten der Hannoveraner Firma "Geo-Net Umweltconsulting" vor allem eines zeige: Dass eigentlich beide Optionen - der Verbleib am jetzigen Standort in Bergheim sowie die Verlagerung auf den Großen Ochsenkopf - keine sind. Deshalb müsse die Standortfrage überhaupt noch einmal gestartet und vertieft werden - und insbesondere die Verlagerung an die Speyerer Straße geprüft werden.

>>> Mehr zum Thema Betriebshof-Verlagerung an den Ochsenkopf: www.rnz.de/ochsenkopf <<<

Ob dieser Aussage platzte schließlich CDU-Stadtrat Alexander Föhr endgültig der Kragen. "Ich empfinde es als verantwortungslose Politik, was die Grünen jetzt im Vorfeld des Bürgerentscheids machen." Es dürfe den Bürgern nicht vorgetäuscht werden, dass ein "Ja" bei der Abstimmung - also eine Stimme für den Verbleib am Standort - gleichzeitig auch ein "Ja" für die Speyerer Straße bedeute. "Sie wissen doch gar nichts über diesen Bereich", meinte Föhr in Richtung Steinbrenner. Weder sei geprüft, ob ein RNV-Betriebshof dort überhaupt machbar sei, noch, was das koste oder welche Auswirkungen es habe. "Und ich prophezeie Ihnen: Es wird auch negative geben." Den "Non-plus-ultra-Standort" werde man sowieso nicht finden.

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Und deshalb hätten die Heidelberger beim jetzigen Bürgerentscheid eben nur zwei Auswahlmöglichkeiten. Die dritte Option, die von den Grünen derzeit propagiert werde, sei aktuell schlicht ein "unrealistisches Szenario". Schließlich stehe noch in den Sternen, was in zehn bis 15 Jahren an der Speyerer Straße - auch in Hinblick auf die Anbindung von Patrick-Henry-Village mit einer Straßenbahn - passiere. Und die RNV brauche jetzt nun mal eine Lösung.

Steinbrenner ließ das nicht auf sich sitzen und meinte, man müsse eben "insgesamt nach dem besten Standort suchen". Und das so lange, bis man ihn finde. Für Hans-Martin Mumm (Grün-Alternative-Liste) war unterdessen klar, dass es diesen Standort gar nicht gibt: "Klar ist: Überall dort, wo der Betriebshof nicht gebaut wird, geht es dem Klima besser. Das ist die Krux." Das habe auch das Klimagutachten gezeigt. Da es allerdings auch keine Option sei, keinen Betriebshof in der Stadt zu haben, müsse man nun einmal jetzt abwägen. Und: "Das Ende der Welt ist dieser Betriebshof auch nicht."

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