Ankunftszentrum für Flüchtlinge

20 Heidelberger halten Mahnwache gegen die Wolfsgärten

"Will sich die Stadt wirklich so präsentieren" - Plädoyer für PHV-Verbleib

23.01.2019 UPDATE: 24.01.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 4 Sekunden

Guten Wohnraum auch für Flüchtlinge - das forderten rund 20 Demonstranten gestern am Anatomiegarten. Ein Ankunftszentrum in den Wolfsgärten widerspreche diesem Anliegen. Foto: dns

Heidelberg. (dns) Bevor sich am Donnerstagabend der Stadtentwicklungsausschuss der Frage widmete, ob das Ankunftszentrum für Flüchtlinge von Patrick Henry Village (PHV) auf die Wolfsgärten verlagert wird, äußerten sich am Mittwochmittag rund 20 Aktivisten dazu. Mit einer Mahnwache am Anatomiegarten machten sie klar, was sie vom geplanten Standort am Rande Wieblingens halten: "Lärm, Gestank, Isolation, Schadstoffe - das ist inhuman!", so Alexander Hummel von der Partei "Die Linke".

Er und seine Mitstreiter hatten kurzfristig das Bündnis "Solidarische Stadt Heidelberg in Gründung" ins Leben gerufen und die Veranstaltung auf die Beine gestellt. Künftig werde sich das Bündnis mit Fragen zur Solidarität in der Stadt befassen - für Flüchtlinge und für alle anderen.

Bei der Kundgebung war auch Mia Lindemann, die Vorsitzende des Asylarbeitskreises, dabei. Sie kritisierte den Standort Wolfsgärten ebenfalls vehement: "Auf der kleinen Fläche wird es keine Räume für soziale Begegnungen, keine Freiflächen geben. Deshalb muss das Ankunftszentrum wenigstens in einen lebendigen Stadtteil, wo es Spiel- und Sportplätze gibt." Dafür eigne sich PHV am besten - selbst wenn es in den nächsten Jahren keine Nachbarn gebe: "Wenn das Zentrum auf sechs bis sieben Hektar geschrumpft wird, steht das auch nicht im Gegensatz zur Stadtentwicklung." Man dürfe bezahlbaren Wohnraum und den humanen Empfang von Asylbewerbern nicht gegeneinander ausspielen: "Wir brauchen beides!"

Auch interessant
Ankunftszentrum Heidelberg: Bündnis protestiert gegen die Wolfsgärten
Flüchtlingsrat Baden-Württemberg: Heidelberger Wolfsgärten sind "ein abschreckender Ort"
Heidelberger Ankunftszentrum: Mehrheit gegen die Wolfsgärten zeichnet sich ab
Heidelberg: SPD will Ankunftszentrum erstmal nicht verlegen
Ankunftszentrum Flüchtlinge: Sind die Wolfsgärten eine Alternative?
Ankunftszentrum für Flüchtlinge: Wie gut ist der Standort Wolfsgärten?

Bevor sie am Abend im Gemeinderatsausschuss diskutierte, beteiligte sich auch Linken-Stadträtin Sahra Mirow an der Kundgebung. Sie wolle mit ihrer Fraktion alles tun, um einen Umzug auf die Wolfsgärten zu verhindern: "Ein Gelände zwischen Bahntrasse und Autobahnen als Ankunftszentrum - will Heidelberg sich wirklich so präsentieren?" Mittelfristig spreche nichts gegen einen Verbleib in PHV: "Das dauert noch Jahre, bis sich da etwas tut."

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.