Nicht aus heiterem Himmel

Herzinfarkt - Vorboten zeigen sich teils schon Wochen vorher

Ein Herzinfarkt äußert sich meist durch plötzliche starke Schmerzen. Doch er kommt selten aus heiterem Himmel. Mit welchen Symptomen man zum Arzt sollte - und wann man besser gleich die 112 ruft.

24.10.2025 UPDATE: 24.10.2025 08:14 Uhr 1 Minute, 31 Sekunden
Wenn Gefäße, die das Herz mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen, sich verschließen, spricht man von einem Herzinfarkt. Foto: Emily Wabitsch/dpa-tmn​

Ein Herzinfarkt ist ein medizinischer Notfall, bei dem man sofort die 112 anrufen sollte. Doch manchmal, so die Deutsche Herzstiftung, gibt es bereits Wochen vorher Vorboten, bei denen man zumindest einmal eine Arztpraxis aufsuchen sollte.

Zunächst: Was passiert bei einem Herzinfarkt eigentlich genau? Man spricht von einem Herzinfarkt, wenn Gefäße, die das Herz selbst mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen - sogenannte Koronararterien -, verschließen. Dazu kommt es, weil sich unter anderem Kalk in ihnen ablagert. 

Weil das ein schleichender Prozess ist, zeigen sich Symptome oft schon vor dem Verschluss, wenn die Gefäße nämlich bereits verengt sind. Dann spricht man von der Koronaren Herzkrankheit.

Welche Symptome man ärztlich abklären lassen sollte

Ein häufiges Symptom der Koronaren Herzkrankheit ist die sogenannte Angina pectoris: Man spürt Schmerzen und ein Druck- oder Engegefühl in der Brust, Luft zu holen fällt schwer. Wenn sich diese Beschwerden bei körperlicher Anstrengung zeigen und in Ruhe wieder bessern, ist der Gang zum Arzt ratsam.

Doch auch schwächere Symptome können Vorboten eines Herzinfarkts sein und sollten laut Herzstiftung medizinisch abgeklärt werden: wenn man etwa schon seit mehr als zwei Wochen Probleme beim Treppensteigen hat, sich schwach fühlt, unerklärliche Luftnot verspürt oder schnell müde wird.

In welchen Fällen jede Minute zählt

Kritisch wird es, wenn die Angina pectoris - Schmerzen, Druck- oder Engegefühl und Luftnot - plötzlich auch in Ruhe auftritt. Das kann auf einen kurz bevorstehenden Herzinfarkt hinweisen. Diese Phase kann mehrere Wochen dauern, manchmal aber auch nur ein paar Stunden. Gerade wenn man nachts mit Schmerzen im Brustkorb aufwacht, sollte man sofort die 112 wählen.

Bei einem Herzinfarkt selbst zählt jede Minute, weil das Risiko einer bleibenden Herzschwäche und auch das eines Herzstillstands besteht. Typische Symptome sind:

  • plötzlich einsetzende starke Schmerzen im Brustkorb oder hinter dem Brustbein, die länger als fünf Minuten andauern
  • Schmerzen, die in andere Körperteile wie Arme (meist links), Oberbauch, Rücken, Hals, Kiefer oder Schulterblätter ausstrahlen
  • starkes Engegefühl und Druck im Brustkorb - ein Gefühl, als säße einem ein Elefant auf der Brust
  • starkes Brennen im Brustkorb, das sich wie Sodbrennen anfühlen kann

Achtung: Frauen fühlen Herzinfarkte oft anders

Gerade Frauen haben mitunter auch unspezifische Symptome wie Schmerzen im Oberbauch, die mit Magenschmerzen verwechselt werden, Übelkeit oder Erbrechen, Benommenheit, Schwindel oder unerklärliche Müdigkeit. Selbst Profis haben hier mitunter Schwierigkeiten, sofort die passende Diagnose zu stellen.